- Der Puls zeigt, wie oft das Herz in der Minute schlägt und liefert so wichtige Informationen über den Gesundheitszustand.
- Abhängig von Eckdaten wie Alter, Geschlecht und Trainingszustand ist ein optimaler Puls durch unterschiedliche Referenzwerte gekennzeichnet.
- Regelmäßiges Training wirkt sich auch auf das Herz aus und sorgt dafür, dass der Ruhepuls in der Regel niedriger ausfällt als ohne Training.
Das Herz ist das zentrale Organ des Lebens im menschlichen Körper: Es ist dafür verantwortlich, das Blut kontinuierlich in alle Bereiche zu pumpen. Mit jedem Herzschlag wird so ein Teil der gesamten Blutmenge auf die Organe, die Muskulatur und das Gewebe verteilt.
Ein normaler Herzschlag umfasst circa 80 Schläge pro Minute. Gerät das Herz nicht nur kurzfristig „aus dem Takt“, ist eine Abklärung durch den Arzt unbedingt angezeigt, denn: Dauerhaft zu hohe und zu niedrige Werte sind immer ein Indiz dafür, dass es gesundheitliche Probleme gibt, die einer Behandlung bedürfen.
In unserem Ratgeber erfahren Sie, welche Pulswerte für Frauen, Männer, Sportler und Kinder normal sind. Zudem geben wir Tipps, was bei anhaltend zu hohem oder niedrigem Puls zu tun ist.
1. Ein normaler Puls ist wichtig für die Gesundheit
Ob Stress, Nervosität, Entspannung oder absolute Ruhe: Unser Herz meistert alle Situationen, denen wir tagtäglich ausgesetzt sind, mit ungebrochenem Arbeitseifer. Selbst im Schlaf sorgen die Schläge dafür, dass alle blutführenden Gefäße versorgt werden. Ein normaler Puls ist daher essenziell, um die gleichmäßige Blutzufuhr zu den Organen zu gewährleisten.
Die Referenzwerte für normale Pulswerte orientieren sich sowohl am Alter als auch am Geschlecht und an den Lebensumständen. Der Pulsschlag ist als normaler Puls zu bewerten, wenn er sich im Rahmen der folgenden Tabelle bewegt:
Pulstabelle | oberer Referenzwert | Mittelwert | unterer Referenzwert |
---|---|---|---|
Kinder | 120 | 100 | 75 |
Mann | 80 | 75 | 60 |
Frau | 80 | 75 | 60 |
Sportler | 60 | 55 | 50 |
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2. Abweichende Pulswerte können Symptome für Krankheiten sein
Puls und auch Blutdruck geben unmittelbar Auskunft über den Gesundheitszustand beim Menschen. Insbesondere bei großen und ständigen Abweichungen nach oben oder unten ist ein optimaler Puls nicht mehr gegeben: Dann muss in den meisten Fällen eine genaue Diagnostik und eine entsprechende Behandlung – zum Beispiel durch Medikamente – erfolgen.
Leichte Abweichungen sollten dagegen kein Anlass zur Sorge bieten: Der menschliche Körper ist keine Maschine und so können auch die Werte in Abhängigkeit zur konkreten Lebenssituation schwanken. Psychische Stresssituationen und auch körperliche Belastungssituationen können den Puls aus dem Takt bringen.
2.1. Diagnose hoher Puls: Das kann man tun!
Steigt der Puls über das Normalmaß hinaus, spricht man medizinisch von einer Tachykardie, die auch als Herzrhythmusstörung bezeichnet wird. Sie liegt vor, wenn der Puls auf über 100 Schläge pro Minute steigt.
Eine Tachykardie ist beim Sport völlig normal: Das Herz muss dann schneller schlagen, um den ganzen Körper optimal mit der ausreichenden Blutmenge zu versorgen. Ebenso liegt ein normaler Puls bei Kindern über den Durchschnittswerten von Erwachsenen: Das liegt daran, dass das Herz im Verhältnis zum Körper schneller schlagen muss, um die perfekte Versorgung zu gewährleisten.
Hinter den hohen Werten können aber auch andere Ursachen stecken. In Betracht kommen hierbei insbesondere:
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- direkte Herzerkrankungen
- Herzinfarkt
- angeborene oder erworbene Herzschwäche
- Erkrankung der Herzklappen
- Herzmuskelentzündungen
- Stoffwechselerkrankungen
- Störungen im Mineralstoffhaushalt
- Medikamente
- Drogen
- Diabetes Mellitus
Wenn Sie bei sich selbst einen zu hohen Puls feststellen, empfiehlt es sich, über einen längeren Zeitraum den Puls zu messen und die Werte schriftlich festzuhalten. Eine Änderung des Lebensstils kann hilfreich sein, um den Pulsdruck wieder auf einen Normalwert zu bringen. Hier haben sich ganz unterschiedliche Strategien bewährt. Diese sorgen insbesondere auf lange Sicht für einen gesünderen Lebensstil. Beachten Sie bei hohem Puls folgende Tipps, um aktiv die eigene Herzgesundheit zu fördern:
- gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung ist für den gesamten Organismus förderlich. Dazu gehört Obst und Gemüse in ausreichender Menge und eine moderate Fettzufuhr. Sparen Sie am Salz – eine konstant hohe Salzzufuhr kann den Mineralhaushalt durcheinander bringen!
- Übergewicht reduzieren: Wer überflüssige Pfunde mit sich herumschleppt, belastet das Herz-Kreislauf-System sowie die Gelenke und Knochen unnötig. Reduzieren Sie vorhandenes Übergewicht am besten mit einer Kombination aus gesunder Ernährung und Sport.
- Alkohol und Zigaretten streichen: Sowohl Alkohol als auch Nikotin wirken sich negativ auf die Gesundheit aus. Versuchen Sie, sich von diesen schlechten Angewohnheiten zu befreien – oder diese so weit wie möglich zu reduzieren.
- bewusst Entspannen: Stress ist gefährlich, denn nicht nur die Psyche, auch der Körper leidet unter andauerndem Stress und reagiert u. a. mit einem hohen Puls. Ob beruflich oder privat: Nehmen Sie sich bewusste Auszeiten (zum Beispiel beim Sport) und gönnen Sie Körper und Seele den Feierabend vom Alltag.
Info: Medikamente dürfen nur unter ärztlicher Kontrolle und nach einer eingehenden Diagnose zum Einsatz kommen. Ein Arzt wird immer auch parallel die Ursache behandeln: Ein Arztbesuch ist damit ein wichtiger Schritt, um gesund zu werden!
2.2. Diagnose niedriger Puls: Das kann man tun!
Nicht nur ein hoher Puls kann Auskunft über eine Erkrankung geben: Auch ein niedriger Puls kann als Erwachsener ein Indiz dafür sein, dass eine gesundheitliche Beeinträchtigung vorliegt.
Der Puls gilt dann als zu niedrig, wenn der Herzschlag auf über 60 Schläge pro Minute sinkt. Medizinisch spricht man in diesen Fällen von einer Bradykardie. Sportler und Athleten, die regelmäßig trainieren, weisen in Relation zur eigenen Ausdauer fast immer einen niedrigen Pulsdruck auf.
Beim Gehen, beim Joggen und auch bei absoluter Ruhe ist dann der Puls entsprechend niedrig und weicht deutlich von den Pulswerten ab, die sich bei untrainierten Menschen messen lassen.
Eine Brachykardie kann aber auch Anzeichen für bestehende Krankheiten sein. Dazu zählen zum Beispiel:
- Herzerkrankungen
- Herzschwäche
- Herzmuskelerkrankungen
- Herzmuskelentzündungen
- Stoffwechselerkrankungen.
3. Achtung: Bei diesen Werten wird es gefährlich!
Bei ungewöhnlichen Werten ist immer dann Vorsicht geboten, wenn diese dramatisch nach oben oder unten abweichen. Ab einem regelmäßigen Ruhepuls von über 120 Schlägen pro Minute sollten Sie einen Arzt zu Rate ziehen. Gleiches gilt für einen sehr niedrigen Puls: Bei einem Pulswert von unter 30 Schlägen pro Minute macht sich die Bradykardie durch Ohnmacht, Schwindel und Benommensein bemerkbar und ist dringend behandlungsbedürftig.
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