Snowboard ist nicht gleich Snowboard. Wer sich ein Snowboard kaufen möchte, sollte sich daher vorab unbedingt klarmachen, was er mit dem Brett letztendlich anstellen möchte. Die Hersteller unterscheiden für gewöhnlich die drei Klassen Freestyle-, Freeride- und Raceboards, die noch einmal über zahlreiche Unterkategorien verfügen.
Die einzelnen Snowboard-Klassen unterscheiden sich sowohl im Material, als auch im Design, der grundsätzlichen Länge und Breite sowie die Härtegrad. Die folgende Einführung leitet Sie durch den Dschungel des Snowboardkaufs.
Welches Snowboard passt zu mir?
- 1.) Snowboard: Materialkunde
- 2.) Snowboard-Einmaleins: Länge und Härte
- 3.) Welcher Boardtyp passt zu mir?
- 3.1) Freestyleboard
- 3.2) Freerideboard
- 3.3) Raceboard
- 3.4) Splitboard
- 4.) Snowboard Preise: Teuer ist nicht immer besser
Snowboard: Materialkunde
Waren Snowboards der ersten Stunde komplett aus Holz gefertigt, verschmelzen bei einem modernen Brett verschiedenste Materialien zu einem hochfunktionalen High-Tech-Sportgerät. Die Vielfalt beginnt bereits beim Kern, der aus Holz, Schaumstoff, einer Karbon-Kevlar-Verbindung oder einer Wabenkonstruktion aus Aluminium bestehen kann. Das Außenmaterial besteht vor allem bei Brettern der unteren und mittleren Preisklasse aus Holz, bei teureren Snowboards werden aber auch Carbon oder Fiberglas verbaut. Diese Materialien sind leichter und stabiler.
Auch der Fahrbelag (Base) auf der Unterseite besteht je nach Boardtyp und Preisklasse aus Polyethylengranulat, Polyethylenpulver oder Graphit. Durch das Auftragen von Wachs auf die Base verbessert sich das Gleitverhalten des Bretts. Die Kanten eines Snowboards bestehen üblicherweise aus Stahl, um dem Brett Robustheit und dem Fahrer Kontrolle bei Kurvenfahrten zu verleihen.
Snowboard-Einmaleins: Länge und Härte
Ihre Körpergröße und Ihr Gewicht beeinflussen die Maße Ihres Snowboards. Grundsätzlich gilt: Je größer und schwerer Sie sind, desto länger sollte das Snowboard sein. Als Richtmaß gilt der Bereich zwischen Schulter und Nase, wobei Anfänger wegen der besseren Wendigkeit im Zweifel immer ein etwas Board in Schulterlänge wählen sollten. Wer viel im Powder unterwegs sein möchte, sollte sich zudem für ein breites Brett entscheiden.
Das Fahrverhalten eines Snowboards wird aber auch von der Härte bzw. der Flexibilität beeinflusst. Je härter ein Snowboard ist, desto besser lässt es sich auch auf der Kante fahren. Allerdings verzeihen harte Snowboards kaum technische Fehler. Weiche Bretter tun dies sehr wohl, allerdings lassen sie keine so hohen Geschwindigkeiten zu bzw. liegen im Spitzenbereich nicht so griffig.
Snowboard-Finder: Welcher Boardtyp passt zu mir?
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Freestyleboard
Das am weitesten verbreitete Brett ist das Freestyleboard (Untergruppen: All-Mountain-Freestyle, Twin-Tip). Es gehört zu den weicheren und kürzeren Boards. Die identische Spitzenkonstruktion an Front und Heck (Twin-Tip) ermöglicht Vor- und Rückwärtsfahrten. Es lässt sich sowohl im tiefen Schnee als auch in der Halfpipe bei Sprüngen einsetzen.
Kurzum: Das Freestyleboard ist ein absoluter Allrounder. Sein gutes Handling und die Wendigkeit machen ein Freestyle Snowboard zum idealen Board für Einsteiger. Um die maximale Beweglichkeit zu erzielen, sollten Sie ein Freestyleboard mit einer Freestylebindung fahren und Softboots tragen.
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Freerideboard
Relativ weit verbreitet ist auch Freerideboard (Untergruppen: All-Mountain-Freeride, Big-Mountain Freerider, Boardercross, Pintail). Ein solches Brett ist für Snowboarder interessant, die bereits über eine gewisse Erfahrung verfügen und des Öfteren im Powder unterwegs sein möchten.
Freerideboards sind den Freestyleboards von der Grundcharakteristik her relativ ähnlich, allerdings sind sie einen Tick länger und härter. Das unterstützt das „Surfgefühl“ im Powderschnee, setzt aber auch ein gewisses fahrtechnisches Können voraus. Optisch fällt vor allem die breite Nase auf, die im Tiefschnee für den nötigen Auftrieb sorgt. Analog zum Freestyleboard fährt man auch ein Freerideboard üblicherweise mit Freestylebindung und Softboots.
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Raceboard
Wie der Name schon sagt, sind Raceboards (Untergruppen: Freecarver, Slalomcarver) in erster Linie für schnelles Fahren konzipiert. Raceboards sind härter, länger und in der Mitte schmaler als Freestyle- und Freerideboards. Auch die Nase fällt kürzer und flacher aus. Durch diese Bauweise erhöht sich die Auflagefläche, auf der anderen Seite verliert das Brett dadurch aber auch an Wendigkeit. Zwar kann man aufgrund der Taillierung auch mit Carvingboards enge Kurvenradien von neun oder zehn Metern fahren, allerdings kommt das Fahren auf der Kante dem sprichwörtlichen Tanz auf der Rasierklinge gleich.
Kurzum: Technische Perfektion ist eine wichtige Voraussetzung, um ein Raceboard sicher zu bewegen. Ein weiterer Unterschied zu den „gemäßigteren“ Freestyle- und Freerideboards besteht im Zubehör: Raceboard werden mit Plattenbindungen und in Hardboots gefahren, um bei hohen Geschwindigkeiten mehr Kontrolle über das Brett zu haben.
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Der alternative Typ: Splitboard
Etwas außer der Reihe, aber dennoch interessant ist das Splitboard. Es lässt sich durch eine mechanische Vorrichtung der Länge nach in zwei Hälften zerlegen und eignet sich auf diese Weise nicht nur für Fahrten, sondern es lässt sich auch auf Skiwanderungen als Alternative zum Schneeschuh oder zum Tourenski tragen.
Mit Hilfe von Fellen und Stöcken können Sie so Gipfel erklimmen, das Brett oben wieder zusammensetzen und anschließend durch den Powder abfahren. Ein Splitboard eignet sich allerdings nicht wirklich als Erst-Board. Eine der drei zuvor genannten Board-Klassen sollten Sie bereits im Keller haben, ehe Sie zu diesem alternativen Board-Typ greifen.
Snowboard Preise: Teuer ist nicht immer besser
Snowboards haben einen stolzen Preis. Selbst die günstigsten Einsteigermodelle gibt es erst ab über 100 Euro. Wer es drauf anlegt, kann beinahe das Zehnfache für ein Brett ausgeben. Vor dem Kauf sollten Sie daher eine klare Kaufentscheidung treffen, wie häufig Sie Ihr Brett kurz-, mittel- und langfristig einsetzen möchten.
So sind Anfänger zwar theoretisch gut beraten, sich für ein möglichst günstiges Freestyleboard zu entscheiden, um in Ruhe ausloten zu können, ob Snowboarden ihnen überhaupt Spaß macht. Auf der anderen Seite lässt ein schlecht verarbeitetes, schwammiges Board den Spaß womöglich gar nicht erst aufkommen. Werden Sie sich Ihrer Pläne klar, erkundigen Sie sich im Fachgeschäft oder durchforsten Sie Online-Foren, bevor Sie zuschlagen.
Sollten Sie bereits ein Snowboard gekauf haben können Sie sich in diesem Artikel Tipps zur Snowboardbindung anschauen.
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