Die Anthropometrie ist eine alte Lehre, bei der die „Vermessung“ des Menschen mit Hilfe von Maßbändern, Waagen oder Bildanalysen im Mittelpunkt steht. Ziel der Lehre ist die Ermittlung von Normen und Gesetzmäßigkeiten beim Körperbau und der Körperzusammensetzung der Geschlechter.
Leonardo da Vincis berühmte Studie des vitruvianischen Menschen aus dem späten 15. Jahrhundert lässt sich als anthropometrische Handlung bezeichnen. Auch der Maler Albrecht Dürer war fast zeitgleich auf diesem Gebiet tätig.
Übertragen auf die moderne Zeit, wurden aufgrund der Erkenntnisse der Anthropometrie beispielsweise die Konfektionsgrößen bei Bekleidungsstücken festgelegt. Auch bei der ergonomischen Gestaltung von Autositzen oder Möbeln dient diese Lehre als Richtmaß für die Konstruktion.
So funktioniert eine Anthropometrie!
Mit dem Maßband werden verschiedene Körperstellen vermessen. Klassischerweise stehen sowohl die Länge als auch der Umfang der Körperstellen im Blickpunkt.
Wendet man die Anthropometrie aber zwecks Ermittlung der Körperzusammensetzung an, sind Bauch, Hüften, Hintern oder Oberschenkel die wichtigsten Messpunkte. Die Umfänge werden protokolliert und durch regelmäßige Wiederholungen der Messung in Relation zueinander gesetzt.
Vor- und Nachteile einer Anthropometrie
Unter dem Gesichtspunkt der Ermittlung des Körperfettanteils hat die Anthropometrie keinerlei Vorteile. Schließlich lassen der Bauchumfang oder der Oberschenkelumfang keinen verlässlichen Rückschluss auf die Körperzusammensetzung zu.
So vergrößern Muskeln automatisch das Körpervolumen, reduzieren aber auch den Körperfettanteil. Auf der anderen Seite weisen schlanke, aber zugleich unsportliche Menschen per se einen geringen Umfang an vielen Messpunkten auf. Dabei haben Sie nicht selten einen niedrigeren Körperfettanteil als ein gut trainierter Sportler mit einem hohen Muskelanteil. Auf den Körperfettanteil lässt sich mit der Anthropometrie folglich kein Rückschluss ziehen.
Zumindest kann diese Methode aber Übergewichtigen helfen, ihre Motivation beim Abnehmen zu steigern. Denn wer eindeutig zu viel Gewicht und vor allem Körperfett mitbringt, kann von einer Reduzierung des Bauchumfangs oder des Oberschenkelumfangs nur profitieren. Allerdings gilt auch hier: Rückschlüsse auf die Körperzusammensetzung wären reine Spekulation.
Schwächen der Anthropometrie-Messung
Dies liegt bereits darin begründet, dass die Anthropometrie eine grundsätzliche Schwäche hat: Obwohl die Relation der Gliedmaßen und bestimmter Knochen bei einzelnen Menschen tatsächlich in einem festen Verhältnis zueinander stehen, ist jeder Mensch doch auf seine Weise unterschiedlich gebaut. So können zwei Männer von 1,85 Meter Körpergröße und 80 Kilogramm Gewicht einen komplett unterschiedlichen Körperbau aufweisen. Dies kann bei einer unterschiedlichen Beinlänge beginnen, über die Breite der Hüften gehen und bei der Länge des Halses enden.
Insofern ist die Anthropometrie mit Vorsicht genießen, wenn nicht gar nutzlos – auch und vor allem als Mittel zur Kontrolle der Körperzusammensetzung und zur Ermittlung des Körperfettanteils. Wir empfehlen z.B. die Caliper Hautfaltenmessung zur Bestimmung des Körperfettanteils.
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