- Der Kanusport verfügt über eine unglaubliche Vielfalt an Wettkämpfen und Booten. Zu den bekanntesten Booten gehören Kajak und Kanadier.
- Vor jeder Kanutour sollte man sich mit den jeweiligen Gewässern vertraut machen.
- Die meisten Angebote von Kanutouren richten sich an Anfänger sowie Fortgeschritten. Von totaler Entspannung bis Action pur ist beim Kanufahren für jeden etwas dabei.
Der Kanusport zeichnet sich vor allem durch seine unglaubliche Diversität aus. Egal ob Single- oder Teamplayer, ruhiger Paddler oder Adrenalinjunky: Es gibt vielfältige Möglichkeiten Kanu zu fahren.
Welche Angebote es gibt, und was Sie alles für Ihre Kanutour beachten müssen, erfahren Sie hier.
1. Der Unterschied zwischen Kanu, Kajak und Kanadier
Für Kanuanfänger gilt es als erstes die Grundlagen zu klären: Das Kanu bezeichnet kein einzelnes Boot, sondern ist lediglich ein Überbegriff für Paddelboote, wo der Blick in Fahrtrichtung gerichtet ist. Die bekanntesten Bootarten, die dem Begriff untergeordnet sind, sind das Kajak und der Kanadier.
Im Kajak sitzt man in einer Sitzkuhle und bewegt sich mit Hilfe eines Doppelpaddels fort. Es kann alleine oder zu zweit befahren werden. Der Kanadier hingehen ist ein offenes Boot, bei dem man im Sitzen oder auf den Knien paddelt. Hierzu benutzt man ein einseitiges Stechpaddel. Der Kanadier wird in der Regel einzeln besetzt, und bietet dafür umso mehr Platz für Gepäck und Proviant. Welcher Paddel-Typ Sie sind, kann nur durch Ausprobieren entschieden werden.
2. Die richtige Vorbereitung ist ein Muss vor jedem Kanu-Ausflug
Ein Kanu muss selbstverständlich nicht gekauft werden. In der Nähe der meisten Gewässer findet sich ein Kanuverleih, bei dem man zu einen recht günstigen Preis das Boot stundenweise oder für den ganzen Tag buchen kann. Neben Boot und Paddel sind außerdem witterungsangepasste Kleidung, eine Schwimmweste und ggf. einen Helm von Nöten. Helm und Schwimmweste erhält man in der Regel ebenfalls im Kanuverleih.
Wenn die Ausrüstung steht, geht es an die Vorbereitung. Nicht alle Gewässer können jederzeit befahren werden. Zu manchen Zeiten ist der Wasserspiegel zu niedrig und bestimmte Routen müssen gemieden werden. Auskunft über die Befahrregeln erhält man beim Pegeldienst des deutschen Kanuverbands. Zudem werden für längere Ausflüge Gewässerführer empfohlen. Sie informieren über besonders schöne Routen und bilden Sehenswürdigkeiten in der Umgebung ab. Außerdem ist es sinnvoll sich über Rastplätze, Unterkünfte und Einkaufsmöglichkeiten zu informieren, wenn man mehrere Tage am Stück unterwegs ist.
3. Kanufahren macht richtig fit
Auch wenn man beim Kanu fahren vor allem die Natur bewundern kann, bliebt der Fitnessaspekt nicht vernachlässigt. Wenn man sich den professionellen Kanusport ansieht, wundert es nicht, dass Kanu fahren zur Kraftausdauer-Sportarten zählt. Denn um voran zu kommen, muss man nicht nur sein eigenes Gewicht, sondern auch das des Boots gegen den Wasserwiderstand bewegen.
Ein nachhaltiger Muskelaufbau ist einer der großen Vorteile des Kanusports. Vor allem trainiert man beim Kanufahren die Brustmuskulatur sowie Arm- und Schulterpartie. Der Rücken und die Rumpfregion werden auch trainiert. Paddeln ist jedoch eine Ganzkörperbewegung, weswegen auch die Beine vom Sport profitieren.
Es gibt spezielle Workout-Programme, die auf das Krafttraining beim Kanufahren zugeschnitten sind. So üben Sportler unter anderem mit der Bremse. Dies ist eine Vorrichtung am Kanu, die den Widerstand erhöht und die Gleitphase des Boots stört, sodass man bei jedem Paddelzug die volle Kraft aufbringen muss.
4. Beim Kanufahren ist für jeden was dabei
Das typische Kanuerlebnis erfreut sich großer Beliebtheit. Die meisten Kanuverleihe bieten kurze Kurse an, sodass man für die Kanutour mit genug Wissen ausgestattet ist.
Die ersten Paddeltechniken sind also schnell gelernt und zusammen kommt man voran. So ist das paddeln auf dem heimischen See oder Fluss ein Spaß, den man auch mit Kindern, Freunden oder als Schulklasse genießen kann. Wem das nicht mehr reicht, kann sich einfach tiefer in den Kanusport wagen und sich bei einem der Zahlreichen Kanuvereinen in Deutschland anmelden. Der Sport glänzt vor allem durch seine Diversität, sodass prinzipiell für jeden etwas dabei ist..
Hinweis: Für Personen mit einer körperlichen Behinderung ist Kanu fahren nicht gleich ausgeschlossen. Inzwischen bieten viele Vereine das sogenannte Parakanu an. Hierbei liegt jedoch das Ermessen, bis zu welchem Behinderungsgrad die Person an der Kanutour teilnehmen kann, beim Trainier oder der Trainerin selbst.
4.1. Wildwasserfahrten für den Adrenalinkick
Diese Sportart richtet sich eher an erfahrene Paddler. Es gilt, mit genug Kraft und Koordination in der reißenden Strömung einen kühlen Kopf zu bewahren. Das Bezwingen des Wildwassers gibt Sportlern einen gewissen Kick, wie er mit einer Achterbahnfahrt vergleichbar wäre.
Eine Sportart, die sich aus dem Wildwassertrend entwickelt hat, ist der Kanu Freestyle. Auch Kanu-Rodeo genannt, geht es hierbei darum das tosende Wildwasser nicht nur zu bezwingen, sondern auch Tricks vorzuführen. Ziel ist es, innerhalb von 45 Sekunden, so viele Drehungen, Achsen, Überschläge und Sprünge durchzuführen, wie es nur geht.
4.2. Küstenkajak bietet ruhige Entspannung
Komplettes Gegenteil der Wildwasserfahrt, ist die Küstenkajak-Tour. Diese Variante richtet sich an einsame Wölfe oder Personen, die einfach mal raus aus allem wollen. Paddeln tut man alleine mit dem Kanu in Küstennähe. Dies geht meist sehr ruhig von statten und verspricht tiefe Entspannung. Das ruhige off-shore-paddling verbirgt mit genügend Geduld auch besondere Erlebnisse, wie die Begegnung mit Seehunden oder Delfinen.
4.3. Kanu-Touring bietet spannende Abwechslung
Auch dieses Angebot richtet sich an erfahrene Paddler: Wenn Sie noch nicht wissen, wie Sie ihren Urlaub verbringen möchten, ist Kanu-Touring sehr zu empfehlen. Es bietet eine abwechslungsreiche Mischung aus ruhigen Fluss- oder Seefahrten, birgt aber gleichzeitig den ein oder anderen schnelleren Abschnitt. Zum einen kann die Natur in vollen Zügen genossen werden und im nächsten Moment staunt man über ihre Urkraft.
Kanu-Touring-Fahrten erstrecken sich meist über einen längeren Zeitraum. Deswegen ist hier die Recherchearbeit nicht zu vernachlässigen. Eine gute Vorbereitung und Überlegungen, wohin man mit dem Kanu reisen möchte, sind unabdingbar. Mit einem guten Mix aus Planung und Spontanität lässt sich bei so einer Tour viel erleben.
4.4. Stand-Up-Paddling setzt sich immer mehr durch
Beim Stand-Up-Paddeln steht man, ausgestattet mit einem Stechpaddel, auf einem Bord. Dabei ist vor allem Gleichgewicht gefragt. Dennoch richtet sich dieses Angebot auch an Anfänger. Da man meist auf einem ruhigen See oder einem Fluss mit geringer Strömung paddelt, hat man schnell den Dreh raus.
Vorteil dieser Sportart, ist ihr gesundheitlicher Nutzen: Durch die Körperhaltung ist Stand-Up-Paddeln ein umfassendes Ganzkörperworkout. Viele Muskelgruppen werden beim Paddeln gleichzeitig angesprochen und trainiert. Nebenbei wirkt sich das Training auch gut auf das Herz-Kreislauf-System aus.
4.5. Drachenboot fahren richtet sich vor allem an große Gruppen
Das Drachenboot ist ein ca. zwölf Meter langes Kanu, in dem bis zu 20 Paddler Platz finden. Der Steuermann oder die Steuerfrau gibt durch Trommelschläge den Rhythmus an, in dem das Ruder geschlagen werden soll. Gemeinsam bewegt man sich dann im Takt der Trommelschläge über den See.
Für das Drachenbootfahren gibt es vielfältige Angebote, ob für private Gruppen, kleine Unternehmen oder ein großes Firmenevent. Im normalen Kanuverleih findet man solche Angebote meistens nicht, aber dafür gibt es Eventagenturen, die sich extra auf Drachenboote spezialisiert haben.
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