- Die Sprungkraft zu trainieren ist ein Prozess, welcher das Training von verschiedenen Kräften voraussetzt.
- Die drei Blöcke Maximalkraft, Schnellkraft und Reaktive Kraft sollten immer unabhängig von einander trainiert werden.
- Auch normale Fitnesssportler profitieren von erhöhter Sprungkraft in Form einer ganzheitlichen Fitness .
Sprungkraft ist essenziell für Handballer oder Basketballer. Doch auch Sprinter, Läufer oder Kraftsportler profitieren von ihr.
Denn diese sorgt für Explosivität beim Abdruck und für eine größere Leichtfüßigkeit. sofimo.de stellt die besten Trainingsmethoden und Übungen für mehr Sprungkraft vor.
Um ein effektives Sprungkrafttraining durchführen zu können, wollen wir zunächst die Zusammenhänge zwischen einem Training der Sprungkraft und den Auswirkungen auf die Muskeln verdeutlichen. Hierzu muss man verstehen, dass man für einen Sprung einen ganzen „Bausatz“ an muskulären Fähigkeiten benötigt.
1. Maximalkraft + Schnellkraft + Reaktivkraft = Sprungkraft
Um seine Sprungkraft zu verbessern, muss man an gleich drei Komponenten arbeiten, die das Springen ausmachen. Dies sind die Maximalkraft, die Schnellkraft und die Reaktivkraft (auch bekannt als Plyometrie).
Entsprechend sollte ein gezieltes Training der Sprungkraftverbesserung alle drei genannten Komponenten berücksichtigen. Dabei ist es sinnvoll, die Maximalkraft, die Schnellkraft und die Reaktivkraft in Blöcken separat voneinander zu trainieren. Die drei Kraftkomponenten in einer Einheit unterbringen zu wollen, würde nämlich zu einer Überforderung der Muskulatur und zu einer Aufhebung der Effekte führen.
Während die beiden Maximalkraft und Schnellkraft selbsterklärend sind, gehen wir kurz auf die reaktive Kraft ein. Unter Reaktivkraft versteht man schnell nacheinander ablaufende exzentrische und konzentrische Muskelbewegungen.
Während der exzentrischen Phase speichern die Muskeln kinetische Energie, die in der anschließenden konzentrischen Phase, in der ein Widerstand überwunden wird, freigegeben wird. Damit nehmen Kraft und Leistung im Vergleich zu einer rein konzentrischen Kontraktion zu.
1.1. Wie trainiert man Maximalkraft, Schnellkraft und reaktive Kraft?
Training der Maximalkraft: | Um seine Maximalkraft zu trainieren, muss man die anvisierten Muskeln und Muskelgruppen mit 80 bis 100 Prozent des maximal stemmbaren Gewichts belasten. Pro Satz sollte man 1 bis 4 Wiederholungen absolvieren. Gute Übungen für die Entwicklung der Maximalkraft in den Beinen sind Kniebeugen oder Beinpresse. |
Training der Schnellkraft: | Die Schnellkraft verbessert man durch das schnelle Bewegen von leichteren Gewichten. Wer auf die Verbesserung der Geschwindigkeit abzielt, sollte 25 bis 50 Prozent des Gewichts auflegen, das er maximal bewältigen kann. Pro Satz absolviert man 12 bis 15 Wiederholungen in schneller, dynamischer Folge. Hier sind Kniebeugen eine gute Wahl. |
Training der Reaktivkraft: | Sprungübungen mit kurzen Abständen zwischen Landung und nächstem Sprung sind der Schlüssel zur Verbesserung der reaktiven Kraft. Als Widerstand reicht bei diesem plyometrischen Training das eigene Körpergewicht völlig aus, Profis können mit einer Gewichtsweste auf Wunsch den Widerstand erhöhen. Möglichkeiten des reaktiven Trainings sind beispielsweise Sprünge mit beiden Beinen gleichzeitig (Jumps), Sprünge von einem Bein auf das andere (Bounds), Sprünge auf einem Bein (Hops). Alle drei Varianten lassen sich ebenerdig, an Hürden (Hurdle Jumps) oder auf Kästen (Box Jumps) durchführen Versuchen Sie 5 bis 15 Wiederholungen je Bein zu schaffen. |
1.2. Sprungkrafttraining: Die besten Übungen für mehr Maximalkraft und Schnellkraft
Tiefe Kniebeugen (klassisch)
- Schulterbreit aufstellen. Die Fußspitzen sind leicht nach außen rotiert, um die Stabilität der Kniegelenke zu optimieren.
- Eine Langhantel in den Nacken legen, diese mit den Armen seitlich und von der Rückseite stabilisieren.
- Stabilität schaffen: Hierzu die Bauchmuskeln anspannen, den Körperschwerpunkt Richtung Fersen verlagern, den Hintern nach hinten durchstrecken, im unteren Rücken ein minimales Hohlkreuz bilden.
- Beim Beugen der Knie darauf achten, dass die Kniescheiben nicht über die Zehenspitzen ragen, um die Kniegelenke zu schonen.
- Die Oberschenkel so tief beugen, bis sie parallel zum Boden stehen. An diesem Punkt die Muskelspannung aufrechterhalten, dann aus den Beinen kraftvoll und möglichst vertikal wieder in die Ausgangsposition drücken.
Kniebeugen mit der Langhantel vor den Schultern
- Die Arme werden bei dieser Variante der Kniebeuge vor dem Körper gekreuzt, was die Übung anspruchsvoller macht als beim Halten der Langhantel im Nacken.
- Ausführung ansonsten identisch wie bei den klassischen tiefen Kniebeugen.
Kniebeugen mit zwei schweren Kurzhanteln
- Die Kurzhanteln werden bei dieser Variante der Kniebeuge mit langen Armen seitlich neben dem Körper gehalten.
- Ausführung ansonsten identisch wie bei den klassischen tiefen Kniebeugen.
Beinpresse
- Eine weitere Alternative zur Verbesserung der Maximalkraft in den Beinen ist die Beinpresse. Dieses Standardgerät, bei dem der Bewegungsablauf geführt wird und man sich allein auf das Drücken des Gewichts konzentrieren kann, findet sich in jedem Fitnessstudio.
- Zu beachten ist, dass die Beine in der Endposition nicht ganz durchgestreckt sein dürfen. Entsprechend ist der Sitz der Beinpresse einzustellen.
- Die Füße stehen hüftbreit auf dem vorgesehenen Brett – und dann darf gepresst werden, was die Oberschenkel hergeben.
- Bei Maximalkrafttraining an der Beinpresse ist vorheriges Aufwärmen mit kleineren Gewichten Pflicht.
1.3. Sprungkrafttraining Teil II: Plyometrische Übungen für mehr Reaktivkraft
Jump Squats (Kniebeugen mit Sprung)
- Schulterbreit stehen. Hände hinter dem Kopf verschränken.
- In die Hocke gehen, bis zwischen Ober- und Unterschenkeln ein rechter Winkel entsteht.
- Explosiv so hoch wie möglich abspringen.
- Nach der Landung direkt den nächsten Sprung machen.
Jump Lunges (Scherensprünge mit Sprung)
- Schulterbreit stehen.
- Mit einem Bein in den Ausfallschritt gehen, bis zwischen Ober- und Unterschenkel ein rechter Winkel entsteht. Das andere Bein ist nach hinten abgestellt, das Knie berührt fast den Boden.
- Explosiv nach oben abspringen. Dabei in der Luft das hintere Bein nach vorne ziehen, das vordere nach hinten bewegen und im umgekehrten Ausfallschritt landen.
- Nach der Landung direkt den nächsten Sprung machen.
Box Jumps (Box Sprünge)
- Etwa 30 bis 40 cm vor einer 45 bis 60 cm hohen Box aufstellen.
- Variante I (beidbeinig): Aus den Armen Schwung holen, dynamisch mit beiden Beinen auf die Trittfläche springen. Dabei möglichst mit dem Vorder- oder Mittelfuß landen, um schnellstmöglich wieder zu landen und direkt den nächsten Sprung zu machen.
- Variante II (einbeinig): Im Wechsel mit einem Bein auf die Trittfläche springen und mit dem anderen landen. Diese Übung verlangt viel Koordination und Beinkraft, deswegen im Zweifel mit einer kleineren Box einsteigen.
Lateral Box Push Offs (seitliche Box Sprünge)
- Seitlich neben einer 45 bis 60 cm hohen Box stehen, dabei den der Box zugewandten Fuß auf die Trittfläche stellen.
- Mit diesem Bein dynamisch abdrücken und gleichzeitig nach oben sowie seitlich springen.
- Auf dem Sprungbein auf der gegenüberliegenden Seite des Kastens landen, das vorherige Standbein landet auf der Trittfläche.
- Von dort mit gespiegeltem Bewegungsablauf zurück in die Ausgangsposition springen.
Depth Jumps (Tiefensprünge)
- Auf einen 45 oder 60 cm hohen Kasten stellen.
- Mit beiden Beinen herunterspringen.
- Sofort nach der Landung noch einmal kräftig und explosiv in die Höhe springen.
2. Geräte zum Sprungkrafttraining
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Klasse Ansammlung an Trainingsmethoden für eine Verbesserung der Sprungkraft! Anschaulich, kurz und relativ informativ. Mir fehlt dennoch eine Einführung in die Thematik, bzw. worauf man alles bei der Ausführung der Übungen achten muss. Es passiert nicht selten, dass vor allem junge Sportler bei den Übungen mit den Knien nach innen abknicken und somit den Knochen und Sehnen schaden.