- Eine Diät ist durch den Verzicht auf Lebensmittel immer auch mit Hunger und Appetit verbunden. Das liegt nicht nur am Kaloriendefizit, sondern auch an den Lebensgewohnheiten. Gerade zu Beginn einer Diät kann der Appetit aufs Essen so drängend sein, dass er die Diätvorsätze ins Wanken bringt.
- Appetitzügler (oder auch Appetithemmer) scheinen auf den ersten Blick ein gutes Mittel gegen die Lust aufs Essen zu sein, da sie schnelle Abhilfe versprechen und das Durchhalten erleichtern.
- Insbesondere synthetische Appetitzügler zeichnen sich durch zahlreiche Nebenwirkungen aus. Sie sind in der Regel gesundheitlich bedenklich und können sogar eine Abhängigkeit nach sich ziehen.
Wer in eine Diät startet, muss trotz hoher Anfangsmotivation gerade am Anfang gegen liebgewonnene Ernährungsgewohnheiten kämpfen: Kein Wunder, dass der Hunger auf Snacks, Fast Food und Süßigkeiten eine große Gefahr für den Erfolg einer Diät ist.
Synthetische und natürliche Appetitzügler werden daher genutzt, um Appetit und Heißhungerattacken beim Abnehmen in den Griff zu bekommen. Das ist nicht immer ganz unproblematisch: Was hinter den Diäthelfern steckt, wie gut Sie wirken und warum Sie vielen Appetitzüglern kritisch gegenüberstehen sollten, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
1. Appetitzügler: Wirkungsweise und Funktion
Die Funktionsweise der Appetit-Blocker ist nur dann zu verstehen, wenn man weiß, was Hunger bzw. Appetit aus ernährungsphysiologischer Sicht ist. Hunger entsteht nicht im Magen, sondern im Kopf: Auslöser sind körpereigene Botenstoffe (medizinisch: Neurotransmitter), die durch das Zusammenspiel vieler Vorgänge im Stoffwechsel anzeigen, wann der Körper Nahrung braucht. Hunger hat eine wichtige Funktion: Er stellt sicher, dass die Versorgung des Körpers mit Nährstoffen gesichert ist und die Funktionsfähigkeit erhalten bleibt.
Neben der körperlichen Komponente wird Hunger aber auch maßgeblich durch psychische Faktoren beeinflusst: So ist zum Beispiel Heißhunger kein Ausdruck eines bestehenden Mangels im Körper, sondern vielmehr der stark ausgeprägte Appetit auf bestimmte Lebensmittel. Appetit ist unabhängig vom Sättigungsgefühl und kann auch durch Sinneseindrücke ausgelöst werden (zum Beispiel plötzlicher Appetit auf Backwaren, wenn man an einer Bäckerei vorbeigeht).
Um das Bedürfnis nach Nahrung zu reduzieren bzw. komplett auszuschalten, muss ein wirksamer Appetitzügler in den Gehirnstoffwechsel eingreifen und entweder die entsprechenden Botenstoffe ausschalten oder die Signalweiterleitung blockieren. Dies funktioniert natürlich nur solange, wie die Einnahme der Appetitzügler anhält: Sobald der Appetitzügler nicht mehr zum Einsatz kommt, schaltet der Gehirnstoffwechsel wieder in den Normalmodus.
2. Appetitzügler sind entweder natürlich oder synthetisch
Appetitzügler werden entweder als pflanzliches Produkt verkauft oder als synthetisches Erzeugnis vertrieben. Die Wirkungsweise unterscheidet sich deutlich: Während pflanzliche Appetithemmer in der Regel eher als Sattmacher funktionieren (zum Beispiel in Form von Sättigungskapseln) und rezeptfrei gekauft werden können, sind Erzeugnisse aus dem Labor in der Regel verschreibungspflichtig und können legal nur über ein Rezept in der Apotheke erworben werden.
2.1. Natürliche Appetitzügler
Natürliche Appetithemmer werden als Nahrungsergänzungsmittel verkauft. Häufig sind sie als homöopathische Tropfen oder Globuli erhältlich und können rezeptfrei über deutsche Apotheken bezogen werden.
Die Wirksamkeit von homöopathischer Medizin wird durch die Wissenschaft in Frage gestellt. Kritiker führen an, dass die stark verdünnten Präparate keine Wirkung zeigen. Studien, die eine Wirkung eindeutig und nachvollziehbar belegen könnten, fehlen oder sind fehlerhaft und sorgen so dafür, dass die Homöopathie insgesamt kritisch betrachtet werden sollte. Damit ist auch die Eignung von homöopathischen Mitteln als Appetitzügler – oder allgemein als Medikamente zum Abnehmen – zumindest fraglich.
Einen anderen Ansatz verfolgen Sättigungskapseln. Diese nutzen unterschiedliche Wirkstoffe, die durch Aufquellen im Magen über Stunden für ein Sättigungsgefühl sorgen. Sättigungskapseln mit Algenextrakt können rezeptfrei erworben werden. Dahingegen werden Sättigungskapseln mit Zellulose durch die zahlreichen Nebenwirkungen (u. a. Darmverschlüsse) als verschreibungspflichtiges Arzneimittel eingestuft.
Gerade die Kategorie der Sättigungskapseln kann aus ernährungstechnischer Sicht als Unsinn bewertet werden. Wer Heißhungerattacken mit einem vollen Magen bekämpfen möchte, kann anstelle der Sättigungskapseln andere Quellstoffe wie Guarkernmehl, Flohsamen oder Gelatine in Wasser lösen und trinken. Der Effekt entspricht dem der Sättigungskapseln, kostet aber bei eigener Zubereitung nur einen Bruchteil davon. Auch wasserlösliche Ballaststoffe als Powder erzeugen den genannten Sättigungseffekt.
2.2. Appetitzügler als verschreibungspflichtige Arzneimittel
Während sich pflanzliche Appetitzügler im Test als nur bedingt oder auch gar nicht wirksam erwiesen haben, sind synthetisch hergestellte Appetitzügler aufgrund ihrer Zusammensetzung als Arzneimittel qualifiziert. Sie greifen deutlich nachhaltiger in den Körper und seine Prozesse ein und sind nicht selten durch zahlreiche Nebenwirkungen gekennzeichnet. Appetitzügler, die im Labor hergestellt werden, unterliegen in Deutschland der Rezeptpflicht und können legal daher nur nach vorheriger Verschreibung durch einen niedergelassenen Arzt erworben werden.
Synthetische Appetitzügler stehen in unterschiedlicher Form zur Verfügung: Ob als Kapseln, Tabletten oder flüssig – auch sie können ihre maximale Wirksamkeit nur entfalten, wenn sie zusammen mit einer entsprechenden Ernährung kombiniert und durch regelmäßiges Training unterstützt werden.
Auch mit der Hilfe von Appetitzüglern verschwinden überflüssige Pfunde daher nicht von selbst – Appetitzügler sollten daher nicht als Abnehmtricks für Faule verstanden werden! Verschreibungspflichtige Appetit-Blocker aus der Apotheke nutzen als Anorektika häufig die Inhaltsstoffe
- Ephedrin
- Cathin
- Phentermin
- Amfepramon
Einige frei verkäufliche Arzneimittel (zum Beispiel im Ausland) enthalten pharmakologisch wirksame Inhaltsstoffe, die nicht oder nicht korrekt aufgeführt werden. Seien Sie daher stets vorsichtig, wenn Sie Produkte bestellen, die nicht den deutschen Standards entsprechen!
Achtung:
Wer verschreibungspflichtige Medikamente ohne Rezept erwirbt, macht sich strafbar. Ob Appetit-Blocker oder andere Schlankmacher: Viele Präparate sind nach der aktuellen Gesetzgebung rezeptpflichtig und bedürfen einer entsprechenden ärztlichen Anordnung.
2.3. Appetitzügler als frei verkäufliche Arzneimittel
Neben den genannten Appetithemmern können Sie auch frei verkäufliche Arzneimittel in der Diät einsetzen. Diese können Sie kaufen, ohne dass Sie dafür eine ärztliche Anordnung benötigen. Wirkstoffe, die wirklich helfen, sind insbesondere Koffein und Nikotin. Sie können einzeln, aber auch in Kombination genutzt werden.
Wirkstoff | Wirkung | Besonderheiten | Darreichungsform |
---|---|---|---|
Koffein |
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Koffein ist wichtiger Bestandteil von Genussmitteln wie Tee, Kaffee, Cola oder Energy Drinks. Der Körper gewöhnt sich an die externe Zufuhr und reagiert dann weniger ausgeprägt. | Tabletten oder Lebensmittel (zum Beispiel Energy Drinks) |
Nikotin |
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Nikotin ist Bestandteil von Tabakwaren; der Wirkstoff findet als Stimulans Anwendung und kann als Appetitzügler und als Stoffwechselbeschleuniger in der Diät zum Einsatz kommen. | Kaugummi |
2.4. Gesunde Möglichkeiten zur Appetithemmung
Erfahrungen haben gezeigt, dass Abnehmpillen und Appetitzügler häufig auch durch die geschickte Zusammenstellung des Ernährungsplans ersetzt werden können. Besonders Ballaststoffen kommt hier eine übergeordnete Rolle zu: Sie werden in Form von komplexen Kohlenhydraten über die Nahrung aufgenommen. Im Magen bewirken sie ein langanhaltendes Sättigungsgefühl und werden aufgrund ihrer chemischen Struktur nur langsam verstoffwechselt: Es dauert also, bis nach einer ballaststoffreichen Mahlzeit wieder Hunger aufkommt.
Gemüse kommt ebenfalls eine wichtige Rolle im Kampf gegen das Übergewicht zu, denn es ist nicht nur gesund: Gemüse hat wenig Kalorien, dafür viel Volumen. Der Magen ist also nach einer üppigen Portion Gemüse gefüllt und sorgt für ein gutes Sättigungsgefühl. Außerdem versorgt Gemüse den Körper mit vielen wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen und leistet so einen wertvollen Beitrag zur Gesundheit. Das funktioniert auch über Blattsalate und kann daher bei jeder Diätroutine eingeplant werden.
Die besten Tipps sind oft die einfachsten: Auch Wasser hilft als „flüssiger Sattmacher“ beim Kampf gegen Heißhunger & Co. Viel trinken ist nicht nur gesund, sondern füllt auch den Magen. Ernährungsprofis raten daher, vor jeder Mahlzeit ein volles Glas Wasser zu trinken, um die Aufnahme der Nahrung zu begrenzen. Zwischen den Mahlzeiten hilft regelmäßiges Trinken ebenfalls dabei, keinen Heißhunger zu entwickeln: Ob Diät oder nicht – empfehlenswert ist eine Trinkmenge von mindestens 1,5 Litern pro Tag!
https://www.youtube.com/watch?v=kqc4rQMgmms
3. Diäten funktionieren auch ohne Appetitzügler!
Wirksame Appetitzügler zeichnen sich durch zahlreiche Nebenwirkungen aus. Diese können mitunter die gesundheitliche Gesamtsituation nachhaltig beeinflussen und treten insbesondere bei dauerhafter Einnahme auf. Dazu gehören zum Beispiel
- Schlaflosigkeit
- Kreislaufstörungen
- Störungen der psychischen Stabilität
- Hautprobleme
- Abhängigkeit
Wer mit dem Gedanken spielt, rezeptpflichtige Appetitzügler einzusetzen, sollte daher stets eine sorgfältige Abwägung zwischen Nutzen und Risiko vornehmen: In der Regel stellen die genannten natürlichen Appetithemmer eine viel gesündere Alternative dar und sind den Präparaten aus der Apotheke daher vorzuziehen!
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