- Mixed Martial Arts (MMA) ist eine der härtesten Formen des Kampfsports und findet weltweit immer mehr Fans.
- Erlaubt sind bei dieser Vollkontaktsportart nahezu alle Kampftechniken. Sportarten wie Ringen, Boxen, Judo, Karate, Kickboxen, Jiu Jitsu und Muay Thai werden hier zusammengeführt.
- Der bekannteste Veranstalter von MMA-Events ist die UFC (Ultimate Fighting Championship).
Schläge und Tritte treffen den Körper des Gegners am gesamten Körper mit voller Wucht, Platzwunden und Cuts gehören zu den Kämpfen fast immer dazu: Von außen betrachtet wirkt der Sport teilweise überaus brutal. Andererseits fasziniert MMA durch die Vielseitigkeit und Intensität der Kämpfe immer mehr Menschen auf der ganzen Welt.
Erfahren Sie in diesem Ratgeber, wie sich der Sport entwickelt hat, welche Regeln es gibt und was die Faszination MMA ausmacht. Zudem geben wir hilfreiche Tipps zum Training und geben einen Überblick über Mixed Martial Arts in Deutschland.
1. Vom Untergrund in den Mainstream
Im Unterschied zum Wrestling steht beim MMA nicht die Show sondern das wirkliche Kräftemessen bzw. der Wettbewerb zwischen verschiedenen Kampfsportarten im Mittelpunkt. MMA greift die Tradition des griechischen Pankration wieder auf, der im Jahre 648 v. Chr. olympisch wurde. Übertragen bedeutet Pankration etwa „die ganze Kraft“ oder „die ganze Stärke“. Ziel war es, den besten Kämpfer über alle Stile hinweg zu finden.
Das selbe Ziel hat sich die Anfang der 90er Jahre ins Leben gerufene Ultimate Fighting Championship (UFC)gesetzt. Auch dort kannte man am Anfang fast keine Regeln. Kopfstöße, das Ziehen an den Haaren oder Schläge in den Unterleib waren zwar unerwünscht, aber dennoch zulässig.
Da es zudem keine Zeitbegrenzung oder Runden gab, wurden die Kämpfe erst mit einem Knockout oder der Aufgabe eines Kämpfers beendet. Blutüberströmte Kämpfer sind auch heute noch gängiger Anblick in den Käfigen. Damit wurde schon früh ein sehr negatives Bild der Sportart geprägt.
Andere Verbände
Neben der UFC gibt es eine Vielzahl weiterer Mixed Martial Arts Verbände. Beispielsweise sind in Japan „DREAM“ und „Sengoku“ führend. Weltweit ist die UFC was professionelle Kämpfe angeht allerdings mit großem Abstand am relevantesten.
Aufgrund der Brutalität der Kämpfe wurde MMA zunächst in vielen US-Bundesstaaten verboten. Nachdem zunächst Gewichtsklassen und 5-Minuten Runden eingeführt wurden, reagierte die UFC im Jahr 2000 mit der Ausarbeitung eines einheitlichen Regelwerks. Dieses verbietet die gefährlichsten Techniken. Es wird auch von vielen weiteren MMA-Veranstaltern weltweit genutzt. Der kommerzielle Durchbruch gelang der UFC mit der Reality-TV-Show „The Ultimate Fighter“. Diese bietet talentierten Kämpfern die Möglichkeit, als Sieger der Show einen UFC-Vertrag zu erhalten.
Seitdem hat sich die Sportart zunehmend professionalisiert. Die Kämpfe werden heutzutage in ausverkauften Hallen ausgetragen und über die Bildschirme längst nicht mehr nur in amerikanische Haushalte geliefert. Während es für den ersten Sieger eines UFC-Wettbewerbs noch 50.000 Dollar Preisgeld gab, verdienen bekannte Sportler wie Conor McGregor heute mehrere Millionen Dollar pro Kampf und genießen weltweiten Bekanntheitsgrad. Seit dem Jahr 2012 gibt es auch eine Frauen-Konkurrenz.
Info: Die Umsätze der UFC liegen im dreistelligen Millionenbereich. 2016 wechselte die UFC für 4 Milliarden US-Dollar den Besitzer.
1.1. Was die Faszination MMA ausmacht
Oktagon
Das Oktagon ist ein achteckiger Käfig mit hartem Boden. Im Gegensatz zum Boxring ist die Abgrenzung höher und besteht aus Maschendraht anstatt aus Seilen. Dies soll verhindern, dass Kämpfer aus dem Ring fliegen. Das Oktagon wird allerdings nicht bei allen MMA-Wettbewerben verwendet.
Das archaische Spektakel übt einen besonderen Reiz auf die Zuschauer aus. Das liegt zum einen an der schieren Unvorhersagbarkeit der Kämpfe. So können zum Beispiel durchtrainierte Boxer gegen harmlos wirkende Judokas verlieren. Bereits im ersten UFC-Event 1993 wurde das den Zuschauern eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Der fast 200 kg schwere Sumoringer Teila Tuli verlor in nur 26 Sekunden gegen den halb so schweren Karateka Gerard Gordeau und büßte dabei auch noch einen Zahn ein.
Durch die verschiedene Kampfstile, Stärken und Schwächen der Kämpfer ist zudem immer für Überraschungen und Abwechslung gesorgt. Während eines Events bekommen die Zuschauer so teils sehr unterschiedliche Kämpfe zu sehen. Dabei kann es immer wieder zu Überraschungen kommen: Selbst ein klarer Favorit kann jederzeit von einem einzelnen Schlag oder Tritt ausgeknockt werden oder in einen Aufgabegriff geraten, aus dem er sich nicht mehr befreien kann.
Des Weiteren begeistert der Käfigkampf durch die hohe Intenstität der Kämpfe und spektakuläre Techniken, wie Headkicks, Superman-Punches oder beeindruckende Wurftechniken. Im nachfolgenden Video können Sie sich einen ersten Eindruck von spektakulären Szenen aus UFC-Kämpfen machen.
2. Die MMA Regeln
Spätestens seit dem Jahr 2000, in welchem die Unified Rules of Mixed Martial Arts eingeführt wurden, befolgen die MMA-Kämpfe ein festes Regelwerk. Ein Kampf besteht aus drei bzw. bei Titelkämpfen aus fünf 5-Minuten Runden. Daher sind heutzutage auch Siege nach Punkten möglich und der Schiedsrichter kann bei klarer Unterlegenheit eines Kämpfers auf technischen K.O. entscheiden. Auch auf die Einhaltung der restlichen Regeln wird penibel geachtet. Zu den wichtigsten MMA-Regeln gehören:
- Verboten sind unter anderem: Kopfstöße, Beißen, Tiefschläge, Ziehen an den Ohren oder Haaren, Tritte auf den Kopf eines liegenden Gegners, Schläge auf den Solarplexus, Hals oder Hinterkopf sowie das Anspucken des Gegners.
- Kniestöße sind weiterhin erlaubt und am Boden liegende Gegner dürfen mit Fäusten und Ellenbogen (Ellenbogen nur von der Seite, nicht von oben) geschlagen werden.
- Das Festhalten am Zaun ist verboten.
- „Feigheit“ stellt ein Foul dar. Ein Fighter darf also nicht dauerhaft vor seinem Gegner weglaufen.
- Mehrere oder besonders schwerwiegende Fouls (Missachtungen der Regeln) können zur Disqualifikation führen. In diesem Fall endet der Kampf je nach Punktestand durch technischen K.O. oder ein technisches Unentschieden.
- Im Falle einer Einschränkung eines Kämpfers durch ein Foul kann diesem eine Regenerationspause von bis zu 5 Minuten gewährt werden.
- Handschuhe sind Pflicht: Im Gegensatz zur Anfangszeit müssen spezielle MMA-Handschuhe getragen werden, die die Finger für Griffe freilassen, gleichzeitig aber die Knöchel schützen.
3. Ein Ultimate Fighter braucht ganzheitliches Training
Um MMA zu trainieren, kann man sich in vielen deutschen Städten in einem Verein anmelden. Dies ist längst nicht mehr nur in Großstädten wie München und Hamburg der Fall. Dort können Sie die Techniken unter Aufsicht von erfahrenen Trainern lernen. Zudem empfiehlt es sich für Sportler mit Wettkampfambitionen, auch die speziellen Kampfsportarten auf den Trainingsplan zu setzen, um sich durch eine bessere Technik Vorteile zu verschaffen.
Beim Mixed Martial Arts gilt Muay Thai als allgemein als effektivste Sportart, wenn es um Schläge und Tritte geht. Brazilian Jiu-Jitsu und Ringen gelten als führend, was den Bodenkampf angeht. Das heißt jedoch nicht, dass Sie nur diese Sportarten trainieren sollten. Es empfiehlt sich, möglichst viele Kampfsportarten auszuprobieren, um auf Gegner mit verschiedenen Stärken vorbereitet zu sein.
Info: Beim MMA-Training gibt es allenfalls Sparring, es wird nie mit voller Kraft gegeneinander gekämpft.
Ein MMA-Kämpfer muss jedoch nicht nur verschiedene Kampfsportarten beherrschen, sondern auch die verschiedenen Arten des Krafttrainings in einem ausbalancierten Verhältnis betreiben. Daher müssen Maximalkraft, Muskelaufbau und Kraftausdauer in einem ausgewogenen Verhältnis trainiert werden. In unserem umfangreichen Artikel zum MMA-Training finden Sie weitere Grundlagen des Trainings und eine Auswahl essentieller Übungen für das Krafttraining.
Tipp: Wenn Sie Interesse haben, MMA mal auszuprobieren, versuchen Sie es doch einfach mal mit einem Probetraining. Diese sind bei den meisten Vereinen kostenlos.
3.1. Wie hoch ist die Verletzungsgefahr beim MMA?
Durch die Professionalisierung des Sports und seiner Athleten, verbreitet sich Mixed Martial Arts in allen Gegenden der Welt. Kritiker dieses Spektakels vergleichen MMA oft mit dem weniger brutal anmutenden Boxen, wo nur Schläge gegen den Kopf und Oberkörper des stehenden Gegners gestattet sind.
Dabei werden durch die vielen dumpfen Kopftreffer beim Boxen werden nachweislich schwere Hirntraumata ausgelöst, die auch Todesfälle zur Folge haben können. Dies ist natürlich auch beim MMA der Fall, allerdings werden hier nur halb so viele Kämpfe durch K.O. beendet. Daher könnte zumindest die Gefahr für Kopfverletzungen sogar geringer sein, als beim Boxen. Allerdings gleichen Verletzungen an den Beinen und Füßen, sowie schwerere Verletzungen am Rumpf dies insgesamt wieder aus.
Eine Studie der John Hopkins Universität ergab, dass die Verletzungsgefahr beim MMA insgesamt vergleichbar mit anderen Formen des Kampfsports ist. Bisher gab es in Folge von MMA Kämpfen drei Todesfälle. Beim Boxen gab es aufgrund der längeren Historie bereits über 2000 Tote.
4. Mixed Martial Arts in Deutschland
Die UFC-Szene wird von Amerikanern und Brasilianern dominiert, findet aber mittlerweile auch in anderen Erdteilen großen Anklang. Auch in Deutschland wird MMA für Sportler und Zuschauer immer beliebter. Dabei können insbesondere Online Abonnements abgeschlossen werden, die eine Vielzahl von Wettkämpfen beinhalten. UFC-Events sind in der Regel auch einzeln durch Pay-per-View buchbar (bei besonderen Kämpfen manchmal ausschließlich).
Zudem war die UFC auch öfters schon Gast in Deutschland und auch hierzulande hat sich eine professionelle MMA-Szene entwickelt. Die größten Veranstalter sind die „German MMA Championship“ und „We love MMA“.
Außerdem standen bereits mehrere deutsche Kämpfer im Oktagon der UFC. Die bisher erfolgreichsten Deutschen in der UFC sind die langjährigen Kämpfer Nick Hein und Dennis Siver.
5. MMA-Handschuhe online bestellen
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