Welche Laufschuhtypen gibt es?

Der Laufsport ist in den letzten Jahren immer spezieller und zugleich vielfältiger geworden. Diese Vielfalt spiegelt sich auch auf dem Laufschuhmarkt wider. Für Lauftraining und Wettkampf unterscheidet man heute fünf Laufschuhtypen, die an die speziellen Anforderungen des Trägers, der Bodenbeschaffenheit und der Trainingsumstände angepasst sind.

Wichtiges vor der Wahl der Laufschuhe!

Bevor Sie sich einen Laufschuh kaufen empfehlen wir Ihnen eine Laufbandanalyse die Ihnen Auskunft über Ihr Abrollverhalten und Fußfehlstellungen gibt um diese durch die Wahl der richtigen Laufschuhe auszugleichen.

    Wichtige Fragen vor dem Kauf neuer Laufschuhe:

  • Welcher Typ Läufer bin ich?
  • Welchen Laufschuhe brauche ich?

Neutral-Laufschuhe

Neutralschuhe sind so etwas wie der Allrounder unter den Joggingschuhen. Sie können im Training wie auch im Wettkampf getragen werden und sind mit nahezu allen Untergründen kompatibel. Neutralschuhe verfügen über keine Stützelemente zur Bewegungskontrolle, sie folgen somit dem Abrollmuster ihres Trägers. Dadurch eignen sie sich ebenso gut für Läufer mit einem neutralen Abrollverhalten wie auch für Träger von Einlagen. Neutralschuhe relativ leicht und verfügen über eine mittel bis stark ausgeprägte Dämpfung. Ideal sind sie für leichte bis mittelschwere Athleten bis zu einem Körpergewicht von 80 Kilogramm.

Stabilitäts-Laufschuhe

Wer mehr als 80 Kilogramm auf die Waage bringt, sollte den Kauf von Stabilitätsschuhen erwägen. Wie der Name schon sagt, geben sie dem Träger Stabilität – und zwar in vielerlei Hinsicht: Zum einen bestehen sie üblicherweise aus robusterem Material als Neutral-Laufschuhe, auch ihre Dämpfung fällt einen Tick stärker aus als beim „Allrounder“. Zum anderen unterstützten viele Stabilitätsschuhe die natürliche Pronation durch den Einsatz von Stützen. Das hat den Grund, dass viele übergewichtige Läufer zur Überpronation bzw. Supination neigen. Auch dieser Faktor verleiht dem Träger Stabilität. Im Artikel Was ist Pronation und Supination? finden Sie weiterführende Informationen zu den genannten Punkten.

Gelände-Laufschuhe

Unter dem Begriff Trailrunning hat sich in den letzten Jahren ein Trend entwickelt, der den Läufer weg von den künstlichen Wegen holt und ihn wieder in den Wald bringt. Im Herbst und Winter, der Hochsaison des Trailrunning, kann es dort mitunter ziemlich nass und rutschig werden. Genau für diese Bedingungen wurden Gelände-Laufschuhe geschaffen. Sie sitzen oft betont eng, sind aus robustem und wasserabweisendem Obermaterial und verfügen über eine profilierte Sohle, die anders als Neutral- oder Stabilitätslaufschuhe nicht nur bei Läufen auf trockenen Waldböden, sondern auf bei Nässe den nötigen Halt bietet.

Wettkampf-Laufschuhe

Bei diesem Laufschuhtyp steht das Prinzip Minimalismus im Vordergrund. Wettkampfschuhe stehen für Dynamik und Gewichtsersparnis. Ein solcher Schuh soll seinen Träger möglichst schnell machen, deswegen verzichten die Hersteller auf üppige Dämpfungselemente und verwenden bei der Fertigung möglichst leichte Materialien. Bei Wettkampf-Laufschuhen ist der Name absolut Programm: Läufer tragen ihn normalerweise nur im Wettkampf und allenfalls noch bei schnellen Testläufen im Training. Allerdings: Gerade Hobbyläufer und übergewichtige Athleten können einen Wettkampf auch genauso gut in einem bewährten Paar Neutral- bzw. Stabilitäts-Laufschuhen bewältigen. Ein „Problem“ bei Wettkampfschuhen liegt nämlich in der Anpassung: Durch die geringe bis nicht vorhandene Dämpfung und die geringe Fersensprengung müssen die Fußmuskulatur, die Gelenke und vor allem die Achillessehne vermehrt Kräfte abfangen. Die Umstellung auf diesen Laufschuhtyp kann dauern. Bevor man zu einem solchen Paar greift, sollte man im Training bereits seit Längerem einen weiteren Laufschuhtyp tragen: den Fusstrainingsschuh. Besonders bei einem Marathon sollte die Wahl der Laufschuhe definitiv mit einer Laufbandanalyse gestützt werden.

Fusstrainingsschuhe/Barfusslaufschuhe

Unter dem Modewort „Natural Running“ ist seit Anfang der 2000er Jahre ein Trend entstanden, der den Läufer zurück zu seinen Wurzeln bringen möchte. Flache und flexible Laufschuhe sollen wie eine zweite Haut sitzen und ein Gefühl des Barfußlaufens vermitteln. Die Idee dahinter: Wer barfuß läuft, trainiert sein Fußgewölbe und seine Fußmuskulatur. In der Folge soll nicht nur die Lauftechnik ökonomischer werden (Stichwort: Mittelfußlauf statt Fersenlauf), auch Beschwerden sollen verschwinden. Dieses Fußtraining muss allerdings sehr kontinuierlich erfolgen, weil vor allem der passive Bewegungsapparat (Knochen, Sehnen, Knorpel etc.) mehrere Monate benötigen kann, um sich auf die veränderte Belastung einzustellen. Training mit Barfusslaufschuhen erfolgt daher zu Anfang oft im Walking, ehe man zu langsamem Jogging übergeht und diese Anteile kontinuierlich erweitert. Ist die Anpassung abgeschlossen, bereitet auch das Tragen von Wettkampfschuhen kaum noch Probleme.

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