Die 42,195 Kilometer eines Marathonlaufs sind eine sehr lange Distanz. Die meisten Starter in der „Königsdisziplin“ laufen bereits seit Jahren und bereiten sich mindestens drei bis vier Monate mit vielen langen Läufen sowie Intervallen gezielt auf den Tag X vor.
Bei jedem Marathon gibt es aber sicherlich auch ein paar Starter, die das Ziel so ganz ohne Marathon Vorbereitung erreichen möchten. Klar ist: Das ist durchaus möglich, schließlich haben Sie bis zum Zielschluss sechs Stunden Zeit. Mit einem Schnitt von etwas über 7 km/h, also beispielsweise einem Wechsel aus Walken und Joggen, bliebe man unter dem Zeitlimit und könnte sich Marathon-Finisher nennen. Doch wirklich sinnvoll ist eine solche Teilnahme nicht.
Marathon ohne Vorbereitung – Raubbau am eigenen Körper
Die Faustregel lautet, dass Sie zumindest in der Lage sein sollten, 30 Kilometer am Stück zu laufen, bevor Sie an einem Marathon teilnehmen. Das gelingt aber nur durch regelmäßiges Training.
Wer schlechter vorbereitet ist, bekommt es vom Körper oft doppelt und dreifach zurück. Denn unabhängig davon, wie gut Ihr Herz-Kreislauf-System mit der Belastung zurechtkommt, muss besonders Ihr Stütz- und Bewegungsapparat Höchstbelastungen standhalten: Knochen, Gelenke, Bänder, Sehnen und Muskeln werden bei einem Marathon ohne Vorbereitung nämlich in einem Maße belastet, das weit über deren Kapazitäten hinausgeht.
Selbst wenn Sie das Ziel erreichen, erwartet Sie an den kommenden Tagen ein heftiger Muskelkater, der selbst banale Dinge wie Treppensteigen zu einer beschwerlichen Aufgabe macht. In den meisten Fällen dürfte es aber noch schlimmer kommen: Kniebeschwerden, eine Achillessehnenentzündung oder ein Schienbeinkantensyndrom sind typische Erscheinungen, die sich nach einer Überlastung einstellen. Diese auszukurieren, kann Wochen oder gar Monate dauern.
Das Marathon-Training ist gesund, der Marathon nicht
Auch viele gut vorbereitete Marathon-Starter klagen in den Tagen nach dem Wettkampf über das eine oder andere Zipperlein. Manche müssen sogar ein paar Tage komplett die Beine hochlegen, um sich auszukurieren. Und das, obwohl sie sich so ausgiebig auf diese Strapaze vorbereitet haben.
Deswegen kann man zusammenfassen: Die Vorbereitung auf einen Marathon ist gesund, weil der Körper in einem kontinuierlichen Maße immer stärker belastet wird. Muskeln, Knochen oder Gelenke haben ausreichend Zeit zur Anpassung. Das Herz-Kreislauf-System lernt, effektiver zu arbeiten. Gehirn und Muskeln werden besser mit Sauerstoff versorgt.
Im Marathon-Wettkampf aber geht jeder Starter an seine Grenzen. Die 42,195 Kilometer sind totaler Stress für den Körper, weil der Lauf nicht nur länger ist als der längste Trainingslauf in einer „gesunden“ Vorbereitung, sondern auch das Tempo üblicherweise höher liegt als bei einem langen Trainingslauf.
Egal ob ohne oder mit Vorbereitung, die richtigen Laufschuhe für einen Marathon sollte in einem Sportfachgeschäft gekauft werden. Dort können Sie auch eine Analyse auf dem Laufband durchführen lassen. Mit Hilfe dieser Laufbandanalyse kann der Fachmann Ihren Laufstil feststellen und den passenden Laufschuh finden.