- Einen offiziell anerkannten Marathon-Weltrekord gibt es erst seit dem Jahr 2003.
- Alle bisherigen Rekorde wurden in Berlin aufgestellt. Aufgrund der ebenen Strecke und dem Schutz vor Wind bietet der Berlin-Marathon ideale Voraussetzungen.
- Der aktuelle Marathon-Weltrekord wurde 2018 von Eliud Kipchoge aufgestellt und liegt bei 02:01:39 Stunden.
Seit den ersten olympischen Spielen der Neuzeit gilt der Marathonlauf als Königsdisziplin des Langstreckenlaufes. Während seiner langen Geschichte wurden unzählige Bestzeiten aufgestellt, die auch in der näheren Vergangenheit noch recht häufig gebrochen werden.
An einer Marke sind jedoch bisher alle Läufer gescheitert: die magischen 2 Stunden. Mit seinem Marathon Weltrekord war Eliud Kipchoge nur eine Minute und 39 Sekunden langsamer.
Wie es zu dem Rekord kam und wie dieser einzuschätzen ist, erfahren Sie hier.
1. Vom alten Griechenland bis zum Weltrekord in Berlin
Der erste Marathonläufer der Geschichte hat seinen „Zieleinlauf“ mit dem Leben bezahlt. Laut Legende lief der Bote Pheidippides im Jahr 450 vor Christus nach dem Sieg der Athener in der Schlacht von Marathon den 40 km langen Weg zur Akropolis. Dort soll er nach der Verkündung seiner Botschaft („Wir haben gesiegt“) tot zusammengebrochen sein. Angeblich war Pheidippides zwei Tage lang unterwegs.
Ein Witz für Weltrekordler Eliud Kipchoge aus Kenia, der nur 2:01:39 Stunden für die Königsdisziplin der Läufer benötigt hat. Am 16. September 2018 brannte der damals 33-Jährige diese Marke in die Straßen von Berlin. Die Hauptstadt ist so etwas wie die Weltrekord-Schmiede: Sämtliche sieben offiziell anerkannten Weltrekorde bei den Männern seit 2003 wurden auf dem ebenen Kurs zwischen Siegessäule und Brandenburger Tor aufgestellt.
2. Marathon Weltrekord: 1000 Meter in 2:53 Minuten – und das 42-mal
Um sich die Unglaublichkeit des Marathon-Weltrekordes vor Augen zu führen, muss man ein wenig ins Detail gehen. So hat Kipchoge für jeden der 42,195 km im Schnitt lediglich 2:53 Minuten benötigt.
Jeder möge sich noch einmal an seine Bestzeit über 1000 Meter von den Bundesjugendspielen erinnern. Da war man mit weniger als 3 Minuten schon unter den allerbesten Läufern. Und die knapp 21 km/h, die Kipchoge auf seinen Beinen über mehr als zwei Stunden gelaufen ist, schaffen viele nur mit Mühe auf dem Fahrrad.
3. Nur wenige schaffen den Sprung an die Spitze
Der Langstreckenlauf ist seit Jahrzehnten die Domäne der Kenianer und Äthiopier. Dort ist Laufen die Sportart Nummer eins – und einer der größten Hoffnungsschimmer für junge Männer und Frauen, um in den armen Nationen zu Reichtum zu gelangen. Jeder träumt dabei von einer Karriere wie der des legendären Äthiopiers Haile Gebrselassie, der von Olympiagold über 10000 m bis zum Marathon-Weltrekord alles erreichte und seit seinem Karriereende ein erfolgreicher Geschäftsmann ist. Doch der Wettbewerb ist groß. Auch wenn mit den 20, 30 besten Marathonläufern Afrikas kein Europäer mithalten kann, verdienen nur die Läufer an der absoluten Spitze gutes Geld.
Es gibt viele Theorien, warum die Schwarzafrikaner auf den langen Laufstrecken ab 3000 m bis zum Marathon derart überlegen sind. Das harte Höhentraining in Kenia oder Äthiopien ist ebenso ein Faktor wie die körperlichen Voraussetzungen mit vielen langsam kontrahierenden Muskelfasern, guten Hebelverhältnissen und einem geringen Körperfettanteil.
4. Wie wird man ein besserer Marathonläufer?
Die zahlreichen City-Marathons in Europa locken alljährlich auch hunderttausende Freizeitläufer an, die im gleichen Wettkampf mit den Besten der Welt an den Start gehen. Ihre Ambitionen sind andere als die der Top-Stars: Für Einsteiger ist die 4-Stunden-Marke das erste große Ziel, ambitionierte Läufer mit Erfahrung im Marathon arbeiten sich auch unter 3:30 Stunden oder gar unter 3 Stunden.
Das Marathon-Training besteht aus diesen wesentlichen Elementen:
- Langer Lauf im Bereich der Grundlagenausdauer 1 als Hauptelement
- Mittellanger Lauf im Bereich der Grundlagenausdauer 1 oder 2 als Ergänzung
- Intervallelemente zur Verbesserung der Tempohärte; zu Beginn eines Trainingszyklus sind die Tempopassagen meist eher kurz und intensiv, gegen Ende länger und eher im Bereich des angepeilten Marathon-Tempo.
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