- Der moderne Mensch ist in seinem Alltag zahlreichen Alltagsgiften ausgesetzt. Diese werden nicht nur über die Nahrung, sondern auch über die Atemluft und die Haut aufgenommen.
- In der Alternativmedizin geht man davon aus, dass sich diese Alltagsgifte langfristig im Körper sammeln. Durch Entschlacken sollen diese aus dem Stoffwechsel ausgeleitet werden.
- Bestimmte Strategien sollen dem Körper beim Entschlacken helfen. Dazu zählen Hausmittel, aber auch bestimmte Lebensmittel sowie Nahrungsergänzungsmittel.
Entschlacken liegt voll im Trend: Ob Heilfasten, Detox oder Entsäuerung – unter dem Begriff versteht man alle Maßnahmen, die dem Körper ganz natürlich zu mehr Gesundheit verhelfen sollen. Nach Ansicht der Alternativmedizin ist das auch dringend nötig, denn: Nur wer regelmäßig und erfolgreich den Körper entschlacken kann, kann demnach bis ins hohe Alter gesund bleiben.
Welche Methoden Ihnen dabei zur Verfügung stehen und welche davon tatsächlich sinnvoll sind, zeigen wir Ihnen in unserem Ratgeber.
1. Das passiert beim Entschlacken
Der Begriff Entschlackung bezeichnet alle Methoden und Anwendungen, die giftige Stoffwechselprodukte und Abfallstoffe aus dem Körper leiten. Das Konzept hat insbesondere im fernöstlichen Ayurveda eine lange Tradition. Basis für die Entschlackungskur ist die Vorstellung, dass durch Umwelteinflüsse der Körper mit Giftstoffen angereichert wird.
Diese Giftstoffe werden als Schlacken bezeichnet und führen langfristig zur Entstehung zahlreicher Krankheiten sowie zur Beeinträchtigung der Organfunktion. Sie können in ganz unterschiedlicher Form vorliegen. Die Ausleitung der Schlacken wird auch als Detox bezeichnet (aus dem Englischen detox = Entgiftung).
Während die Alternativmedizin zum Entschlacken konkrete Maßnahmen vorschlägt, haben wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt, dass der Organismus selbst die Ausleitung von Giftstoffen übernimmt. Damit ist ein zusätzliches Entschlacken aus medizinischer Sicht prinzipiell nicht notwendig und sollte vor der Anwendung gut überlegt werden. Allerdings sind viele Anwender von der positiven Wirkung einer Entschlackungskur überzeugt und fühlen sich danach oftmals wie neu geboren.
2. Gründe für eine Entschlackungskur
Die Alternativmedizin empfiehlt eine Entschlackungskur bei bestimmten Beschwerdebildern und bereits manifesten Erkrankungen. Gängige Gründe zum Entgiften können demnach die folgenden Symptome sein:
- anhaltende Müdigkeit und körperliche Erschöpfung
- hartnäckiges Übergewicht
- ungeklärtes Unwohlsein
- verzögerte Regeneration oder Rekonvaleszenz
- schlechtes Hautbild
- seelischer Stress und psychische Erschöpfung
3. Möglichkeiten zum Entschlacken
Wichtig!
Wenn Organe nicht mehr ordnungsgemäß funktionieren, ist das ein Symptom für eine ernstzunehmende Erkrankung. Diese muss eine ärztliche Behandlung durch Medikamente erfahren. Eine Entschlackungskur ersetzt nicht die körpereigenen Reinigungsprozesse!
Grundsätzlich übernehmen die inneren Organe und jede einzelne Zelle die Aufgabe, den Körper von Abfallprodukten zu befreien. Nieren, Leber, Haut und ganz besonders auch der Darm leisten beim Entgiften hervorragende Dienste und sind kontinuierlich damit beschäftigt, auf natürliche Weise den gesamten Stoffwechsel von schädlichen Stoffen zu befreien.
Bei eingeschränkter Funktionsfähigkeit der genannten Organe, in Zeiten hoher Belastung durch Alltagsgifte oder bei suboptimalen Ernährungsgewohnheiten wird eine Entschlackungskur empfohlen.
Diese kann unter Anleitung auch zu Hause durchgeführt werden. Wie lange Sie Ihren Körper entschlacken sollten, hängt von der konkreten Entschlackungsmethode ab: Oft wird ein Zeitraum von circa vier Wochen empfohlen.
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3.1. Entschlacken durch Darmreinigung
Bei der Darmreinigung soll das Entschlacken zu einem stärkeren Immunsystem führen. Dadurch verbessert sich der körperliche Umgang mit Erkrankungen jeder Art. Ein gesunder Darm sorgt neben dem Magen für eine optimale Nährstoffaufnahme und spielt beim Abnehmen eine wichtige Rolle.
Bei der Darmreinigung wird der Darm von innen heraus gesäubert. Dazu nutzt die Naturheilkunde entschlackende Getränke wie Gerstengrassaft oder Shakes mit Flohsamen. Auch Chlorella-Algen oder Probiotika werden als Pulver oder Tabletten eingesetzt. Sie lockern Ablagerungen im Darm, die dann durch die Verdauung vom Körper ausgeschieden werden können.
3.2. Ausleitung von Schlacken durch Leberreinigung
Schlechte Ernährungsgewohnheiten mit viel Alkohol und Fett schlagen nicht nur sprichwörtlich auf die Leber: Auch medizinisch kann es dadurch zu einer Funktionsstörung der Leber kommen, die die Ursache für weitere ernste Erkrankungen sein kann. Eine Entschlackungskur soll hier gesundheitliche Vorteile mit sich bringen: Dabei kommen bei der Leberreinigung wie auch bei der Darmreinigung bevorzugt natürlich Mittel zum Einsatz.
Besonders bewährt haben sich beim Reinigen der Leber Bitterstoffe. Sie kommen zum Beispiel in Kräutern oder als Tee vor, sind aber auch als Gewürz erhältlich: Das sogenannte Bitterbasenpulver lässt sich in Wasser lösen und als Getränk einnehmen, kann aber auch im Essen verarbeitet werden und so dem Körper zugeführt werden.
Bitterstoffe wirken allgemein anregend auf die Leberfunktion und sorgen zusätzlich dafür, dass die Verdauung auf Hochtouren läuft. Besonders in Verbindung mit einer Darmreinigung kommt es dadurch sehr schnell zum Ausleiten von Giftstoffen.
3.3. Schüssler Salze wirken Giftstoffen entgegen
Schüssler Salze sind Mineralsalze, die in homöopathischer Dosierung (und dementsprechend hoher Verdünnung) einen Mineralstoffmangel beheben bzw. diesem entgegenwirken sollen.
Sie sind scheinbar auch geeignet, eine Entgiftung zu unterstützen. In der Alternativmedizin wird der regelmäßige Detox mit Schüssler Salzen empfohlen, um den Körper über einen längeren Zeitraum (in der Regel 4 Wochen) dabei zu unterstützen, aufgenommene Gifte wieder loszuwerden.
Wer Schüssler Salze zum Entschlacken einsetzen möchte, der sollte dabei folgende Salze nutzen:
- Nummer 10 (Natrium Sulfuricum / Natriumsulfat): Soll dabei helfen, Giftstoffe und überflüssiges Wasser im Gewebe auszuschwemmen.
- Nummer 5 (Kalium Phosphoricum / Kaliumphosphat): Soll die Nährstoffversorgung der Organe verbessern und psychische Belastungssituationen abmildern.
- Nummer 9 (Natrium Phosophoricum / Natriumphosphat): Soll den Körper entlasten und die Tätigkeit des Stoffwechsels optimieren.
3.4. Entschlacken durch Entsäuern
Ernährungsbedingt kommt es häufig zu einem Ungleichgewicht zwischen Basen und Säuren im Körper. Das Missverhältnis ist für eine Vielzahl an Beschwerden und Krankheiten verantwortlich und kann durch eine Ernährungsumstellung in der Regel schnell und effektiv behoben werden. Passende Rezepte und planvolles Essen sind oft schon ausreichend, um das Gleichgewicht zwischen Säuren und Basen wieder herzustellen und gelten streng genommen auch bereits als Entschlackungskur.
Dennoch kann es Sinn machen, zusätzlich durch verschiedene Maßnahmen den Körper zu entsäuern. Die sogenannte Basentherapie zielt darauf ab, einer Übersäuerung auch langfristig entgegenzuwirken und bereits neutralisierte Säuren (in Form von Schlacken) aus dem Körper auszuleiten. Optimal ist daher die Kombination aus basenüberschüssiger Ernährung und gleichzeitiger Entschlackung in Form von Mineralstoffpräparaten.
3.5. Mit Heilfasten Entschlacken und Regenerieren
Unter dem Begriff Fasten versteht man den vollständigen oder teilweisen Verzicht auf Nahrung oder Genussmittel. Fasten ist weltweit verbreitet und kann auch religiös motiviert sein. Das Heilfasten verfolgt jedoch ausschließlich gesundheitliche Zwecke:
Der primäre Sinn dahinter ist die Entgiftung des Stoffwechsels. Heilfasten zeigt Erfahrungen nach positive Effekte auf die gesamte gesundheitliche Situation; wissenschaftliche Belege diesbezüglich fehlen bis dato.
Das Heilfasten ist an einen strengen Plan gebunden, der den Ablauf vorgibt. Einer Phase der Vorbereitung schließt sich das eigentliche Fasten an. Hier werden abhängig von der gewählten Methode entweder nur Flüssigkeiten aufgenommen oder bestimmte, sehr reduziert ausgewählte Lebensmittel. Die Phase des Fastenbrechens ist dann als Übergang zurück zur normalen Ernährung gedacht, die im Idealfall ausgewogen und gesund ist.
Der Verzicht auf Lebensmittel führt beim Heilfasten auch zu einem Gewichtsverlust und stellt damit für viele Anwender einen Einstieg in eine langfristige Ernährungsumstellung dar. Das wird auch aus medizinischen Gründen positiv bewertet.
Dennoch empfehlen Experten, das Heilfasten zum Entschlacken nicht länger als eine Woche anzuwenden. Die zum Teil extrem geringe Kalorienzufuhr von circa 500 Kalorien pro Tag stellt für den Stoffwechsel eine große Belastung dar und wird von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung auch nur völlig gesunden Personen empfohlen und sollte im Idealfall medizinisch begleitet werden.
4. Fazit: Entschlacken kann ein Neubeginn sein
Aus Sicht der Schulmedizin besteht keine Notwendigkeit, den Körper von Zeit zu Zeit zu entschlacken. Der Organismus ist darauf ausgerichtet, auch Schadstoffe und Abfallprodukte des Stoffwechsels auszuleiten und entsprechend zu neutralisieren. Entschlackungskuren können dennoch positive Effekte haben und stellen häufig auch eine Art Neubeginn dar, um die eigenen Ernährungs- und Lebensgewohnheiten neu zu justieren.
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