Hydrostatisches Wiegen gilt als überaus präzise, aber auch als überaus teure Methode zur Messung des Körperfettanteils.
Getreu dem Prinzip des Archimedes gibt bei diesem Verfahren das Verhältnis des verdrängten Wassers zur Körpermasse Aufschluss über die Körperzusammensetzung des Probanden.
Hydrostatisches Wiegen: So funktioniert es
Das hydrostatische Wiegen wird in einem speziellen Wasserbecken mit Hilfe verschiedener Messapparaturen vorgenommen. Ein solches Becken findet man üblicherweise nur in bestimmten wissenschaftlichen Einrichtungen vor (z.B. in einigen Universitätskliniken). Die Messung erfolgt in Badehose beziehungsweise Badeanzug, um vom tatsächlichen Körpergewicht und Körpervolumen des Probanden möglichst wenig abzuweichen.
Bei einer ersten Messung an Land wird das Lungenvolumen der Testperson ermittelt. Dieser Wert wird bei der späteren Messung im Wasser abgezogen. Anschließend steigt der Proband in den Wassertank. Mit Hilfe der Messapparatur wird nun das verdrängte Wasser auf den Milliliter genau gemessen. Im letzten Schritt wird das Gewicht des Probanden im Wasser festgestellt und mit dem Körpervolumen in Verbindung gesetzt.
Diese Methode funktioniert deshalb so präzise, weil Fett eine geringere Dichte aufweist als Muskeln und Knochen. So erklärt sich, dass schlanke und sportliche Menschen tiefer ins Wasser eintauchen können als Probanden mit einem hohen Körperfettanteil. Die Kombination aller ermittelten Werte erlaubt eine genaue Aussage über die Körperzusammensetzung. Die Prozedur dauert zwischen 15 und 30 Minuten und kostet ungefähr 150 Euro. Die größte Schwierigkeit besteht aber darin, einen solchen Termin zu bekommen (siehe „Vor- und Nachteile des hydrostatischen Wiegens“).
Vorteile und Nachteile des hydrostatischen Wiegens
Laut zahlreichen Untersuchungen weist das hydrostatische Wiegen eine Ungenauigkeitsquote von 1 bis 1,5 Prozent aus. Damit ist es eine der präzisesten Methoden – wenn nicht die präziseste Methode – zur Bestimmung der Körperzusammensetzung und folglich auch zur Messung des Körperfettanteils eines Menschen. Nicht von ungefähr wird das hydrostatische Wiegen von vielen Medizinern daher auch als „goldener Standard“ gepriesen.
Allerdings ist es alles andere als einfach, eine solche Messung durchführen zu lassen. Immerhin benötigt man ein erstklassig ausgerüstetes Labor. Weiterhin kann das hydrostatische Wiegen nur von entsprechend geschulten Fachkräften ausgeführt werden. Sofern man überhaupt eine Einrichtung findet, die zu einer Messung bereit ist, sollte man sich auf eine gewisse Wartezeit einstellen.
Hinzu kommen die hohen Kosten. Und die sind in der Relation gewaltig, wenn man sich Folgendes vor Augen führt: Für den Preis einer einzigen hydrostatischen Messung kann man sich bereits eine gutklassige Körperfettwaage zur Durchführung einer bioelektrischen Impedanz-Analyse (BIA) kaufen – mit dem Unterschied, dass man diese Waage beliebig häufig und ohne zusätzliche Kosten einsetzen kann.
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