Sowohl CrossFit als auch Functional Fitness sind derzeit omnipräsente Begriffe. Der Unterschied ist vielen nicht klar, und tatsächlich gibt es viele Überschneidungen.
Wir zeigen, was beide Konzepte gemeinsam haben – und worin der kleine, aber feine Unterschied besteht.
Functional Fitness vs. CrossFit – das haben sie gemein
Sehen wir uns zunächst an, was Functional Fitness und CrossFit verbindet.
- Moderne Trainingsmethode
Sowohl CrossFit als auch Functional Fitness stehen für Trainingskonzepte, die innerhalb der letzten Jahre entwickelt wurden. Immer stärker rütteln sie an so einigen althergebrachten Strukturen – zum Beispiel an dem im Bodybuilding weitverbreiteten Split-Training oder an der Arbeit mit Maschinen. Sie greifen dabei überwiegend auf Übungen zurück, die durchaus traditionell sind, und kombinieren diese nach aktuellen sportwissenschaftlichen Erkenntnissen. So wird ein besonders effektives Training geschaffen, das für überdurchschnittliche Fitness sorgt. - Eine Zielstellung: Generelle Fitness
Während sportartspezifisches Training häufig nur eine oder eine begrenzte Anzahl körperlicher Fähigkeiten entwickelt – zum Beispiel die Ausdauer beim Marathonlauf, die Kraft beim Powerlifting usw. -, sollen CrossFit und Functional Fitness eine generelle Fitness erschaffen. Fitness bedeutet: Auf alle Herausforderungen des Lebens vorbereitet sein, zum Beispiel auf den Sprint, um den Bus doch noch zu erwischen, oder das Tragen schwerer Umzugskisten. - Funktionale Bewegungen
Diesen Punkt möchten wir als den Kern sowohl von Functional Fitness als auch der CrossFit-Methode bezeichnen. Das Training wird jeweils aus (überwiegend) funktionalen Bewegungen zusammengestellt. Ihre Charakteristika:- Sie sind natürlich und zwingen den Körper in keine künstlichen, einseitigen Bewegungsmuster und Haltungen.
- Wir führen vergleichbare Bewegungen auch im Alltag aus.
- Ihre Beherrschung ist wichtig im täglichen Leben.
- Sie beanspruchen verschiedene Muskelgruppen und Gelenken zur gleichen Zeit.
- Die Kraft startet in den stabilisierenden Bauchmuskeln und wird von hier in die Extremitäten ausgeweitet.
- Sie ermöglichen uns die Bewegung großer Lasten.
Die wichtigsten funktionalen Bewegungen sind die auch als „Grundübungen“ bezeichneten Powerlifting-Disziplinen Bankdrücken, Kniebeugen und Kreuzheben und deren Abwandlungen (z.B. Schrägbankrücken, Frontkniebeuge oder einbeiniges Kreuzheben). Außerdem zählt das Olympische Gewichtheben dazu, sowie Turnelemente (Klimmzüge, Handstand, Muscle ups etc.), Pylometrics (z.B. Boxsprünge) und Strongman-Elemente.
Isolationsübungen wie Bizepscurls oder das Training mit Geräten wird als nicht-funktional betrachtet und daher sowohl im CrossFit als auch im Functional Fitness, wenn überhaupt, nur in Ausnahmefällen durchgeführt.
Vermischung von Kraft- und Konditionstraining
Der Trainingsplan vieler Fitnessstudio-Mitglieder sieht ungefähr so aus: Montag Krafttraining, Dienstag Joggen, Mittwoch trainingsfrei … Functional Fitness und CrossFit machen Schluss mit dieser Trennung.
Kraftübungen und Ausdauerelemente werden in einem High Intensity-Workout vermischt. Der Vorteil: Mit weniger Zeitaufwand können sowohl Muskeln aufgebaut als auch die Ausdauer gesteigert werden.
Functional Fitness vs. CrossFit – und das ist der Unterschied!
Viele Gemeinsamkeiten also – und doch unterscheidet sich CrossFit von Functional Fitness in einem Punkt, der viele überraschen dürfte.
CrossFit ist eine markengeschützte Trainingsmethode
CrossFit ist eine eingetragene Handelsmarke, die sich im Besitz der CrossFit Inc. befindet. Die amerikanische Gesellschaft wurde von Greg Glasman gegründet, ein ehemaliger Turner, der die CrossFit-Methodologie einst für das Einsatztraining von Polizisten, Soldaten und Feuerwehrmännern entwickelte. Functional Fitness eben, mit dem Endziel einer überragenden Overall-Fitness.
Studios, die „echtes CrossFit-Training“ anbieten, müssen hierfür eine jährliche Lizenzgebühr zahlen, und Trainer ein spezielles Zertifikat erwerben.
Der Unterschied ist also vor allem rechtlicher Natur. CrossFit ist im Prinzip eine Form des funktionalen Fitness-Trainings mit offiziellem Siegel. Anders gesagt: Jedes CrossFit-Training ist auch Functional Fitness – umgekehrt gilt dies aber nicht.
Eine Frage zum Schluss: Warum sollte ich denn CrossFit betreiben, bzw. anbieten?
Von außen betrachtet mag es unverständlich sein, dass Studio-Betreiber hohe Gebühren entrichten und Mitglieder entsprechen erhöhte Beiträge zahlen, nur um ihrem Functional Fitness-Training ein bestimmtes Siegel aufzudrücken. Tatsächlich ist mit dem Markennamen ein großer emotionaler Wert verbunden, den nur versteht, wer es selbst erlebt hat.
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Ein wirklich interessanter Artikel über „CrossFit und Functional Fitness“. Ich bin selber seit mehreren Jahren jetzt schon begeisterte Crossfitterin und wusste zuvor nicht, dass es lediglich diesen einen kleinen Unterschied gibt. Ich liebe an CrossFit vor allem, die funktionalen Bewegungen, da diese sich sehr einfach in den Alltag integrieren lassen, falls man es mal nicht ins CrossFit Studio schafft.
Sonnige Grüße aus der Hauptstadt.
Gut geschriebener Artikel. Ich denke FunctionalFitness bzw Functionaltraining wird es in Zukunft immer verstärkter geben da die Konzepte auch aus weniger Trainingszeit mehr und breitgefächerte Resultate rausholen. Da unser Arbeitsalltag immer stressiger und länger wird, wird das herkömmlichen, langwierige Split Training immer mehr abnehmen.
Andere Länder geben den Trend ja schon viel stärker vor, Deutschland ist da mal wieder bisschen langsamer.