- Rückenschmerzen zählen statistisch zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden und verursachen im wirtschaftlichen Gesamtzusammenhang große Kosten.
- Wenn der Rücken schmerzt, kann das viele unterschiedliche Ursachen haben: Eine genaue Diagnose ist daher notwendig, um der konkreten Ursache nachzugehen und Rückenschmerzen im Rahmen einer Therapie effektiv zu behandeln.
- Mit Sport, der richtigen Ernährung und einer insgesamt gesunden Lebensweise kann die Entstehung von Rückenbeschwerden wirkungsvoll verhindert werden.
Rückenschmerzen (oder auch Kreuzschmerzen) gelten heutzutage als Volksleiden Nummer 1. Unabhängig von Alter, Geschlecht oder anderen Eckdaten sind Beschwerden im Rückenbereich bei vielen Menschen zum ständigen Begleiter im Alltag geworden.
Die Schmerzen werden dabei zwar individuell verschieden bewertet – fast allen Betroffenen ist aber gemein, dass sie durch Rückenschmerzen in ihren täglichen Abläufen behindert werden und einen großen Teil der eigenen Lebensqualität einbußen. Ob beim Husten, Sitzen oder Liegen – wenn der Rücken nicht gesund ist, verursachen selbst alltägliche Bewegungen und Belastungen große Schmerzen.
1. Ursachen für Rückenschmerzen
Rückenschmerzen, die allgemein auch Kreuzschmerzen genannt werden, sind ganz oft im unteren Bereich des Rückens verortet. Hier sorgen Verschleißerscheinungen und krankhafte Veränderungen bzw. Beschädigungen an der Kreuz- und Lendenwirbelsäule für die Beschwerden, die häufig bis in die Extremitäten ausstrahlen.
Nackenschmerzen zählen medizinisch ebenfalls zu den Rückenschmerzen. Hier entsteht der Schmerz an der Halswirbelsäule oder der Brustwirbelsäule. Obwohl der eigentliche Bereich überschaubar ist, können sich Nackenschmerzen auf den ganzen Körper auswirken.
Oft kommt es auch in der Schwangerschaft zu Kreuzschmerzen: Der immer größer und schwerer werdende Fötus und das durch die Schwangerschaftshormone weiche Gewebe bewirken eine erhebliche Belastung. Bewegung kann hier Entlastung bringen – spezielle Schwangerschaftsgymnastik richtet sich genau an den typischen Beschwerdebildern aus und versucht diese, weitgehend zu reduzieren.
1.1. Verschleißerscheinungen
Je älter der Mensch, desto ausgeprägter und fortschreitender der körperliche Verschleiß: Was für den Rest des Körpers gilt, ist ganz besonders auch für den Rücken und die Rückenmuskulatur von Bedeutung. Während der Verschleiß in anderen Körperregionen nicht immer spürbar zutage tritt, sind leichte Abnutzungserscheinungen im Rückenbereich häufig bereits der Anlass für starke Rückenschmerzen.
Verschleißerscheinungen sind mit zunehmenden Alter unvermeidbar, werden aber durch zusätzliche Faktoren begünstigt: Fehlbelastungen wie viel Sitzen, dauerhaft schwere Lasten – aber auch ein Mangel an Bewegung und Sport tragen zum Verschleiß bei.
Die am häufigsten diagnostizierten Verschleißerscheinungen im Rückenbereich sind:
- Arthrose: Bei der Arthrose kommt es zu einer dauerhaften Zerstörung der Knorpelschicht, die die Gelenke umgibt. Damit verliert das Gelenk den Stoßdämpfer, der bei Bewegungen das Gelenk schützt – die Folge: Die Knochen reiben aufeinander. Durch die starke Belastung kommt es zu Entzündungen, Schwellungen, Schmerzen und starken Einschränkungen der Beweglichkeit.
- Abnutzung der Bandscheiben: Die Abnutzung der Bandscheiben ist ein Vorgang, der durch dauerhafte und anhaltende Belastung entsteht. Faktoren wie Übergewicht und Bewegungsmangel bewirken eine vorschnelle Abnutzung der Bandscheiben – auch schon in jungen Jahren. Durch die Abnutzung fehlt den Bandscheiben die Pufferzone, die die Bewegung zwischen den Wirbeln abfedert. Dauerhafte Rückenschmerzen sind die Folge – unbehandelt führt die Abnutzung zu weitergehenden Erkrankungen.
- Bandscheibenvorwölbung: Die Bandscheibenvorwölbung ist faktisch die Vorstufe zum Bandscheibenvorfall. Durch die Schäden und die damit zusammenhängende Schwäche in dem Bereich kommt es schließlich infolge einer falschen Bewegung oder einer plötzlichen Belastung zur Verschiebung und einer Vorwölbung in Richtung der Wirbelsäule und des Wirbelkanals.
- Bandscheibenvorfall: Ein Bandscheibenprolaps entsteht durch andauernde Schädigungen an den Bandscheiben und dem umliegenden Gewebe. Dadurch verschieben sich die Bandscheiben und der Inhalt drückt auf die Nerven entlang der Wirbelsäule. Die Folge ist ein stechend starker Schmerz, der nicht nur beim Liegen, sondern auch beim Gehen und Laufen die Bewegungen bremst und dringend einer Behandlung bedarf.
1.2. Beschädigungen an der Wirbelsäule
Nicht nur durch altersbedingten Verschleiß kann es dazu kommen, dass Betroffene ständig Rückenschmerzen verspüren. Auch angeborene Fehlbildungen sowie erworbene Verformungen (zum Beispiel durch einen Unfall oder falsche Belastung) verursachen regelmäßig Kreuzschmerzen und sollten im Rahmen einer individuellen Therapie behandelt werden. Je früher eine Fehlstellung erkannt wird, desto größer ist die Chance, zukünftige Beschwerden durch eine gezielte Behandlung vermeiden zu können.
Hinweis: Bei Beschwerden im Bereich unterer Rücken rechts, unten links oder unten Mitte können auch Erkrankungen der Nieren die Ursache für Rückenschmerzen sein.
2. Behandlung von Rückenschmerzen
Da Rückenschmerzen den gesamten Bewegungsapparat betreffen, ist eine zeitnahe Behandlung regelmäßig angezeigt. Dabei setzt der Arzt in der Regel bildgebende Verfahren wie das Röntgen oder ein MRT ein, um eine sichere Diagnose zu stellen und um zu wissen, was zu tun ist. Zu unterscheiden sind Rückenschmerzen von einfachen Verspannungen, die die Muskeln betreffen und ähnliche Beschwerdebilder bewirken.
Wenn Sie sich bei Rückenschmerzen kaum noch bewegen können, sollten Sie dennoch Vermeidungsstrategien umgehen und auch beim Liegen auf die optimale Position achten: So raten Experten von der Bauchlage ab, da sie zusätzlich für Druck auf Muskeln und Gelenke sorgt. Empfehlenswert ist dagegen ein Wechsel zwischen Seiten- und Rückenlage, denn dadurch werden alle Bereich gut durchblutet und gleichmäßig belastet.
2.1. Sofortmaßnahmen zum Lindern von Rückenschmerzen
Betroffene können bei Rückenschmerzen auch selbst aktiv werden und eine erste Linderung herbeiführen. Die Sofortmaßnahmen ersetzen zwar nicht den Arztbesuch, können aber eine deutliche Besserung bewirken.
Rückenschmerzen sollten grundsätzlich nicht auf die leichte Schulter genommen werden: Das Beschwerdebild kann ganz unterschiedliche Ursprünge haben und bedarf in der Regel der Aufklärung der dahinterliegenden Ursachen. Denn nur so kann eine korrekte Behandlung ermöglicht werden.
Maßnahme | Einsatz | zusätzliche Informationen |
---|---|---|
Sport & Bewegung | Verspannungen, Muskelschmerzen, Hexenschuss | Früher wurde Patienten gerne absolute Ruhe verordnet, wenn diese von Rückenschmerzen berichteten. Heute weiß man: Ein starker Rücken kennt keinen Schmerz – Rückentraining hilft auch dann, wenn es schon wehtut. Sport sorgt dafür, dass das gesamte Gewebe besser durchblutet wird; zusätzlich bewirken die durch das Training freigesetzten Glückshormone für Entspannung und Stressabbau. |
Wärmebehandlungen | Rückenschmerzen nicht-entzündlicher Natur | Ob Sauna, Fango, Rotlicht oder einfach ein heißes Bad: Kreuzschmerzen wie zum Beispiel Ischiasschmerzen oder Beschwerden im Bereich der Lendenwirbel lassen sich mit Wärme hervorragend behandeln und bewirken zeitnah eine spürbare Besserung. Testen Sie, welche Maßnahme Ihnen guttut – nicht jede Therapie funktioniert bei jedem Beschwerdebild! |
Kältebehandlungen | Rückenschmerzen entzündlicher Natur | Bei Entzündungen, aber auch bei Verletzungen im Rückenbereich, sind Kältebehandlungen das Mittel der ersten Wahl. Die Kälte bewirkt, dass sich die kleineren Blutgefäße zusammenziehen und so die Durchblutung reduziert wird. Damit wird auch ein entzündlicher Prozess blockiert – der Schmerz wird so immer geringer. |
Achtung:
Tritt nach drei oder spätestens vier Tagen keine Besserung der Gesamtsituation ein, sollten Sie unbedingt einen Arzt konsultieren! Gleiches gilt, wenn sich Beschwerden schlagartig verschlechtern!
2.2. Alternative Behandlungsmöglichkeiten
Außerhalb des schulmedizinischen Behandlungsspektrums stehen Schmerzpatienten alternative Therapieansätze zur Verfügung. Ob Naturheilkunde, Akupunktur oder manuelle Therapien: Oft kann die Alternativmedizin wichtige Impulse geben und die Behandlung durch die Schulmedizin sinnvoll ergänzen.
Bewährt hat sich hierbei die Osteopathie: Durch verschiedene Techniken und Übungen löst der Osteopath Blockaden und stellt so die ursprüngliche Beweglichkeit wieder her. Bei Rückenschmerzen trägt er dazu bei, dass die verspannte Muskulatur gelockert wird, die sehr häufig der Hauptgrund für Rückenschmerzen ist.
3. Rückenschmerzen vorbeugen
Angesichts der zunehmenden Fälle an Rückenleiden stellt sich die Frage, was zu tun ist, um Rückenschmerzen zu vermeiden bzw. diesen aktiv vorzubeugen. Mediziner raten in der Regel dazu, den Rücken mit gezielten Übungen zu stärken: Je früher und regelmäßiger, desto besser.
In der sogenannten Rückenschule können Übungen erlernt werden, die für mehr Kraft im gesamten Rückenbereich sorgen und insbesondere die Bereiche oberer Rücken und mittlerer Rücken so trainieren, dass einem Bewegungsmangel im Alltag entgegengewirkt wird. Dies hilft insbesondere Menschen mit Bürojobs, künftige Beschwerden am Rücken möglichst zu vermeiden.
Neben den Übungen aus der Rückenschule bietet auch der Kraftsport eine hervorragende Möglichkeit, um die gesamte Muskulatur zu stärken. Entgegen der allgemeinen Auffassung sind Kraftsportler gerade nicht übermäßig gefährdet, wenn sie im Workout hohe Lasten bewegen – der Grund: Das Training mit Gewichten sorgt im Gegenteil dafür, dass der Rumpfbereich stärker wird und auch im Alltag eine höhere Belastbarkeit zeigt.
Achtung: Achten Sie darauf, Übungen beim Krafttraining korrekt auszuführen. Dauerhaft falsch ausgeführte Übungen können zu Verletzungen und Fehlstellungen führen. Lassen Sie sich im Zweifelsfall Übungen mit Gewichten immer von einer fachkundigen Person erklären.
3.1. Die besten Übungen für einen starken Rücken
Während die Beine unten für Bewegung und Standfestigkeit sorgen, bilden die Rückenmuskeln oben zusammen mit der Bauchmuskulatur das Fundament für alle Bewegungen des Oberkörpers. Ein starker Rücken kann daher als Basis zur Stabilität gesehen werden und als entscheidender Schritt hin zu uneingeschränkter Mobilität.
Die besten Übungen für einen starken Rücken zeigt die nachfolgende Übersicht:
Übung | Ausführung | Zusatzinformation |
---|---|---|
Klimmzüge | An einer Klimmzugstange halten Sie sich mit beiden Händen fest und lassen sich an den Armen lang herabhängen. Nun ziehen Sie mit der Kraft aus dem Rücken die Brust in Richtung Klimmzugstange. Wiederholen Sie die Übung möglichst oft; Fortgeschrittene können zusätzliche Gewichte einsetzen, um den Trainingsreiz zu erhöhen. | Klimmzüge trainieren eine Vielzahl an Muskeln und beanspruchen nicht nur den Rücken, sondern auch die Schulter-, Arm- und Bauchmuskulatur. |
Rudern am Gerät | Setzen Sie sich auf ein Rudergerät und ergreifen Sie den Handgriff. Beugen Sie die Knie und ziehen Sie die Stange mit geradem Rücken zur Taille hin. Die Bewegungen sollten langsam und kontrolliert erfolgen – auf keinen Fall sollten Sie mit Schwung arbeiten oder die Ausführung abfälschen! | Rudern gilt unumstritten als eins der wichtigsten Elemente eines wirksamen und effektiven Rückentrainings. Rudergeräte sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich, folgen aber alle dem gleichen Bewegungsprinzip. |
Rudern mit Hanteln | Im Kraftsport hat sich die Rudervariante mit Kurzhanteln durchgesetzt. Dabei nehmen Sie in beide Hände je eine Kurzhantel. Durch Zurückziehen der Schulterblätter in Richtung mittlerer Rücken bewegen Sie die Hanteln in die entsprechende Richtung. Kehren Sie in die Startposition zurück und wiederholen Sie die Übung. | Rudern mit Hanteln ist eine der besten Übungen für den gesamten Oberkörper. Sie trainiert sowohl Haltung als auch Mobilität und hat sich als äußerst effektiv erwiesen, wenn es um den Aufbau eines starken Rückens geht. |
Rumpfheben am Ball | Für diese Übung brauchen Sie einen Gymnastikball, denn die Ausführung erfolgt am bzw. auf dem Ball: Legen Sie sich mit dem Bauch auf den Gymnastikball und platzieren Sie diesen unter der Hüfte. Stellen Sie die Beine schulterweit auseinander; die Füße sind auf den Boden gestützt und die Knie ganz leicht gebeugt. Die Arme werden vor der Brust verschränkt. Heben Sie nun den Oberkörper vom Ball ab und senken Sie ihn anschließend wieder ab. Wiederholen Sie die Übung und versuchen Sie, die einzelnen Phasen so langsam und kontrolliert wie möglich auszuführen. | Ein Gymnastikball leistet im Training wertvolle Dienste und sollte daher einen festen Platz im Trainingsplan einnehmen. Das Rumpfheben lässt sich als Variation auch an einem speziellen Gerät durchführen: Beiden Varianten ist gemein, dass sie nicht nur den Rücken, sondern auch den Bauch effektiv trainieren. |
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Seit Jahren plagen mich Rückenschmerzen im unteren Bereich und lange Zeit wurde ich mit Massagen und Physiotherapie behandelt. Zudem wurde eine Wirbelsäulenaufnahme durchgeführt. Neben der Behandlung mit Schmerzmitteln hat mir am besten die hier empfohlene Kältetherapie geholfen.
Danke für die Informationen zu Rückenschmerzen. Meine Mutter hatte immer starke Rückenschmerzen, bis sie diese hat behandeln lassen. Ihr wurden dann auch gewisse Übungen empfohlen, die sie jeden Tag machen muss, um ihren Rücken zu stärken.
LG
Danke für die vielen Informationen aus dem Bereich der Orthopädie. Einer Bekanten hat es etwas geholfen sich mehr zu bewegen. Auch die Übungen auf einer Matte nach Youtube Anleitungen brachten etwas Besserung.
Interessant, dass die häufigste Ursache von Rückenschmerzen Verschleißerscheinungen sind. Ich frage mich nur, was der größte Grund dafür ist, wenn junge Menschen Rückenschmerzen haben. Ich habe viele Bekannte mit diesem Problem, jedoch fast immer ohne erkennbaren Grund.